Angst vor Klimawandel macht die Jugendlichen krank
Die Angst vor dem Klimawandel und dessen Folgen beschäftigt hauptsächlich junge Menschen. Doch wie kann man den Jugendlichen diese «Eco Anxiety» nehmen?
Das Wichtigste in Kürze
- «Eco Anxiety» ist laut Amnesty International eines der grössten Probleme unserer Jugend.
- Es handelt sich dabei um eine Form von Angststörung.
- Ärzte empfehlen, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Unter dem Begriff «Eco Anxiety» versteht man die Angst vor dem Klimawandel und den drohenden Folgen dessen. Besonders Jugendliche scheinen mehr und mehr unter der Angst um die Zukunft zu leiden. Laut einem kanadischen Kinderpsychologen soll diese Angst durch Menschen wie Greta Thunberg sogar noch verschlimmert werden.
Annette Brühl, Chefärztin des Zentrums für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie an der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, bestätigt dies teilweise. «Greta Thunberg und auch Medien, die sie und ihre Inhalte verbreiten und zur Aufmerksamkeit bringen, haben natürlich einen Einfluss. Sie sagte ja selbst, dass sie möchte, dass die Zuhörer Panik bekommen», so die Ärztin.
Ein Teil der Bedrohung ist real
Brühl erklärt, dass die Angst vor dem Klimawandel meist nur ein Teil des gesamten Krankheitsbildes sei. «Bisher gibt es kein definiertes Krankheitsbild mit dem Namen «Eco Anxiety». Was es gibt sind Personen, deren Ängste sich unter anderem auf Themen wie Klimaveränderungen und globale Erwärmung fokussieren.»
Jedoch gäbe es einen signifikanten Unterschied zu «regulären» Angststörungen: «Im Unterschied zu einer solchen ist mindestens ein Teil der Bedrohung real.» Klimaveränderungen passieren, sie könnten schlimme Auswirkungen in der Zukunft haben. Das unterscheide die Situation von der einer eigentlichen Angststörung, die durch etwas ausgelöst werde, das eigentlich nicht gefährlich sei. «Hierzu gehört beispielsweise die Angst vor Spinnen», erklärt die Ärztin weiter.
Wie nimmt man die Angst vor dem Klimawandel?
«Wenn man merkt, dass einen die schlechten Nachrichten emotional destabilisieren und ängstigen, ist es wichtig, auch positive Entwicklungen bewusst wahrzunehmen.», so Brühl. Dies diene dazu, die Angst soweit einzudämmen, dass man handlungsfähig bleiben könne.
«Die ständige Präsenz des Themas in den Medien ist sicher nicht generell schlecht, da es ein ernstes Thema ist.», findet Brühl. Man solle sich weitgehend mit aktuellen Informationen und Fakten eindecken. So könne man, laut Brühl, realistische Möglichkeiten finden, wie man gegen den Klimawandel vorgehen könne.
Brühl betont: «Wenn Ängste und Sorgen so stark sind, dass jemand nicht mehr davon loskommt, dann sollte man dringend Hilfe suchen.»