An'Nur Moschee in Winterthur: Neun Gläubige vor Gericht

Anfang Oktober müssen sich neun Gläubige vor Gericht verantworten, weil sie im November 2016 in der Winterthurer An'Nur-Moschee zwei Männer angegriffen haben.

Die An'Nur-Moschee in Winterthur wurde mittlerweile geschlossen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Winterthur müssen sich im Oktober neun Männer vor Gericht verantworten.
  • Sie sollen im November 2016 zwei Glaubensbrüder in der An'Nur-Moschee angegriffen haben.
  • Die Moschee geriet wegen mutmasslichen Verbindungen zum IS in die Schlagzeilen.

Die mittlerweile geschlossene An'Nur-Moschee in Winterthur beschäftigt weiter die Gerichte: Anfang Oktober müssen sich neun Männer vor dem Winterthurer Bezirksgericht verantworten, weil sie zwei Glaubensbrüder angegriffen haben sollen. Die Angreifer waren überzeugt, dass die Opfer Informationen an Journalisten weitergegeben hatten.

Die Beschuldigten sollen am 22. November 2016 in der An'Nur-Moschee zwei Gläubige angegriffen, geschlagen, mit dem Tod bedroht und eingesperrt haben. Auslöser war offenbar der Verdacht, dass diese beiden Gläubigen Journalisten mit Informationen versorgten.

Am 1. Oktober müssen sich die neun Männer nun vor Gericht verantworten. Weil es neun Beschuldigte sind, rechnet das Bezirksgericht mit einer Prozessdauer von bis zu fünf Tagen.

Imam verurteilt

Bei den Informationen, welche die Opfer weitergegeben haben sollen, ging es um eine Predigt vom Oktober 2016, in der ein äthiopischer Imam zu Gewalt an schlechten Muslimen aufgerufen haben soll. Der 25-jährige Imam wurde inzwischen zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt und des Landes verwiesen.

Die An'Nur-Moschee im Winterthurer Stadtteil Hegi geriet im Zusammenhang mit Dschihad-Reisenden mehrfach in die Schlagzeilen. Mehrere Jugendliche aus deren Umfeld sollen nach Syrien gereist und sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.

Die Vermieterin der Liegenschaft, in dem sich die Moschee befand, beendete deshalb das Mietverhältnis. Weil der Verein kein neues Lokal fand, wurde er inzwischen aufgelöst.