Apps keine Konkurrenz für klassische Temporärbüros
Das Ziel von Temporärplattformen wie Coople oder Adia ist es, Arbeitssuchende und Arbeitnehmer auf dem digitalen Weg zusammenzubringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jobapps machen den herkömmlichen Temporärbüros keine grosse Konkurrenz.
- Die Vorlaufzeit der Angebote im App beträgt jeweils nur wenige Stunden.
- Dabei steht kein Berater oder Personalvermittler zwischen Arbeitnehmer und -geber.
Das Ziel von Temporärplattformen wie Coople oder Adia ist es, Arbeitssuchende und Arbeitnehmer auf dem digitalen Weg zusammenzubringen. Betriebe laden eine Stelle hoch und wählen danach passende, interessierte Arbeitnehmer für den Einsatz aus.
Stellensuchende legen ein Profil an, auf dem sie Zeugnisse und Diplome hinterlegen und ihre Arbeitspräferenzen auswählen. Wenn sie ein Angebot interessant finden, können sie sich mit wenigen Klicks für die Stelle bewerben. Sie erhalten dann in kurzer Zeit Bescheid, ob sie eingestellt sind.
Vorlaufzeit bis Arbeitsbeginn beträgt nur wenige Stunden
«Mit dem digitalen Approach eröffnen sich Möglichkeiten, die man analog nicht hat. Vor allem dann, wenn es um kurzfristige Angebote geht», sagt Yves Schneuwly, Geschäftsführer von Coople in der Schweiz.
Die Vorlaufzeit bis zum Arbeitsbeginn betrage teils nur wenige Stunden. Und weil Algorithmen das Matching unterstützen, finden laut Schneuwly die Arbeitnehmer und Arbeitgeber auch sehr schnell zusammen. «So gut wie alle Stellen sind wenige Stunden nach der Publikation bereits besetzt.»
Apps wie Coople und die Adecco-Tochter Adia bieten reinen Personalverleih an. Die Angestellten sind also vom Anbieter der App angestellt und auch der Arbeitsvertrag und die Lohnabwicklung übernimmt die App. Darin unterscheiden sie sich von klassischen Temporärbüros, die meist auch Personal vermitteln, das dann vom Einsatzbetrieb angestellt wird.
Keine Konkurrenz zum Kerngeschäft der Personalvermittlung
Bei Adia und Coople gibt es auch keine Beratungsgespräche im Temporärbüro und keine Berater, die zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vermitteln. Die Bewertung der beteiligten Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgt digital. Stellen, die via App besetzt werden, setzen häufig keine lange Einarbeitungszeit voraus.
Aus diesen Gründen könne Adia auch nicht als Konkurrenz zum Kerngeschäft der Personalvermittlung von Adecco betrachtet werden. Dies sagt die Marketingverantwortliche Amira El Maghrabi: «Die beiden Angebote überlappen sich nur an wenigen Stellen, es sind zwei komplementäre Marken mit einem unterschiedlichen Zielpublikum.»
Doch für Stellenvermittler sei es heute wichtig, auch auf Apps und andere digitale Kanäle zu setzen. Dies sagt Annalisa Job von Adecco: «Grundsätzlich erreicht man damit ein neues Zielpublikum, das entweder gerne projektbasiert arbeitet, wie beispielsweise Studenten. Oder digital orientierte Menschen, die die Flexibilität schätzen.»