Basler Jungpolizisten wollen weg – andere Kantone zahlen «Ablöse»
Immer mehr Jungpolizisten verlassen die Kantonspolizei Basel-Stadt vorzeitig, obwohl dann Zehntausende Franken Rückzahlung für die Ausbildung fällig werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Basel-Stadt erlebt einen Exodus von jungen Polizisten.
- Trotz vertraglicher Verpflichtung verlassen diese den Korps vorzeitig.
- Arbeitsklima und strenge Wochenendeinsätze sind vermutlich Gründe für die Abgangsrate.
- Andere Kantone nehmen diese gerne auf – und übernehmen fällige Kosten.
Die Kantonspolizei Basel-Stadt erlebt einen bemerkenswerten Abgang von Jungpolizisten. Trotz einer teilweisen Rückzahlungspflicht der Ausbildungskosten bei vorzeitigem Verlassen des Korps haben über zehn Prozent in den vergangenen zehn Jahren gekündigt. Dies schreibt die «Basler Zeitung».
Interessanterweise werden diese hohen Kosten von mehreren Zehntausend Franken häufig von den neuen Arbeitgebern – Polizeien aus anderen Kantonen – übernommen.
Vier Jahre Verpflichtung für den Korps
Die Stadt kostet es etwa 350'000 Franken, einen Polizisten auszubilden. Die Absolventen der Polizeischule verpflichten sich dafür, mindestens vier Jahre im Korps zu dienen. Sollten sie vor Ablauf dieser Zeit kündigen, sind sie zur Rückerstattung eines Anteils ihrer Ausbildungskosten verpflichtet.
In den letzten zehn Jahren sind laut der «BaZ» trotz der hohen Kosten 36 Basler Jungpolizisten diesen Schritt gegangen. Das entspricht etwa zehn Prozent aller in den letzten zehn Jahren ausgebildeten Polizisten. Ein hoher Wert im Vergleich zu Nachbarkantonen.
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Ein Grund für diese hohe Abgangsrate liegt vermutlich im schlechten Arbeitsklima, welches erst vor Kurzem im «Schefer-Bericht» offengelegt wurde. Ausserdem seien auch die vielen strengen Wochenendeinsätzen, etwa bei Fussballspielen und Demonstrationen, ein Problem, wie der pensionierte Polizist und SVP-Grossrat Felix Wehrli der Zeitung erklärt.
Polizei sucht nach Lösungen
Die Kantonspolizei Basel-Stadt steht also vor der Herausforderung, diesem Trend entgegenzuwirken. Andererseits sind andere Kantone wie Aargau und Baselbiet dazu bereit, die Ausbildungskosten zu übernehmen. Sie betonen jedoch, dass sie nicht aktiv Polizisten von anderen Korps abwerben.