Beeinträchtigt 5G auch Schweizer Wettersatelliten?
In den USA könnte 5G zum grossen Problem für die Wetterprognose werden. Bis zu 40 Jahre Entwicklung könnte verloren gehen. Wie sieht es in der Schweiz aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Die hohen 5G-Frequenzen stellen ein Problem für Wettersatelliten dar.
- Solche Frequenzen sind in der Schweiz noch nicht geplant.
- Bei einem Einsatz werden Limiten für die Störpegel durch 5G vorgesehen.
5G hat seine Gegner und Befürworter, soviel ist klar. Die Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (Noaa) sowie die Nasa haben auf ein neues mögliches Problem des Mobilfunkstandards aufmerksam gemacht.
Die «Washington Post» berichtete Ende Mai, dass gewisse 5G-Frequenzen US-Wettersatelliten beeinträchtigen könnten. Die Wettervorhersagen könnten, wie Noaa-Leiter Neil Jacobs dem US-Kongress sagt, «um bis zu 40 Jahre zurückkatapultiert werden». Doch ist ein solches Szenario auch in der Schweiz möglich?
5G-Problem ist Schweizer Behörden bekannt
Francis Meier, Sprecher des Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), teilt mit, dass das Problem bekannt ist. «Der Schutz von wissenschaftlich benutzten Frequenzbändern war und ist für die Schweiz ein wichtiges Thema.»
Die Satelliten nutzen unter anderem die Frequenzen im 26-GHz-Band. Eine Verwendung dieser 5G-Frequenzen ist in der Schweiz noch nicht vorgesehen. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Laut Meier «wird die zukünftige Nutzung dieser Frequenzen für 5G anlässlich der World Radio Conference (WRC19) im November diskutiert.»
Alternativen zu Satelliten gibt es keine
Sollten diese Frequenzen dennoch zum Einsatz kommen, scheint das Vorgehen aber im Verhältnis zu den USA sorgfältiger gewählt zu werden: «In der Schweiz und in Europa sind im Vergleich tiefere Limiten für die Störpegel durch 5G vorgesehen. Dies minimiert die Beeinflussung der Sensoren.»
Alternativen für die satellitengestützte Wetterbeobachtung gibt es keine. «Ziel ist deshalb eine Minimierung der Auswirkungen von 5G auf diese Sensoren», sagt Meier.
Erreicht werden soll dies mittels Grenzwerten. «Diese können mittels technischer Massnahmen, wie beispielsweise dem Einbau von Filtern in den 5G-Anlagen, erreicht werden.» Mehrkosten für die Herstellung der Mobilfunktgerätschaft inklusive.