Bund soll Wirkung von Jugend und Sport genauer analysieren
Die Finanzkontrolle empfiehlt das «Jugend und Sport»-Programm des Bundes zu überprüfen. Bislang gebe es nur rudimentäre Zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Sport solle bei «Jugend und Sport» genauere Zahlen erheben.
- Beispielsweise fordert die EFK Zahlen zum soziokulturellen Hintergrund.
Das Bundesamt für Sport (Baspo) soll die Wirkung des Programms «Jugend und Sport» (J+S) überprüfen. Das empfiehlt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK).
Derzeit verfüge das Baspo nur über rudimentäre Zahlen zur Wirkung, schreibt die EFK in einem heute Mittwoch veröffentlichten Bericht. Bekannt sei etwa die Anzahl der Kursteilnehmenden. Angaben zum soziokulturellen Hintergrund fehlten dagegen. Damit könnte eruiert werden, ob J+S auch wenig sportaffine Personen anspricht.
Das Baspo ist mit der Empfehlung einverstanden: Ein System zur Wirkungsmessung ist bereits im Aufbau. Grundsätzlich hat sich J+S aus Sicht der EFK bewährt und ist mit 1,80 Franken pro Sportlektion und Kind effizient. Zum Vergleich: Die Schulstunde kostet pro Kind 9,30 Franken. Das hängt vor allem mit dem ehrenamtlichen Engagement der Leiterinnen und Leiter von J+S-Kursen zusammen.
Sehr wahrscheinlich nicht der Fall
Die Prüfer haben auch untersucht, ob eine Reduktion des J+S-Beitrags an die Vereine die Wirkung des Programms reduzieren würden. Sie kommen zum Schluss, dass dies bei einer geringen Reduktion sehr wahrscheinlich nicht der Fall wäre.
Allerdings habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass solche Reduktionen politisch kaum umzusetzen seien, heisst es im Bericht. Auch die Fokussierung der finanziellen Förderung auf Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien würde wohl auf Widerstand stossen.
Heute unterstützt das Programm «Jugend und Sport» Sportvereine und andere Organisatoren von Sportkursen und -lagern für Kinder und Jugendliche mit rund 100 Millionen Franken im Jahr. Die Prüfung des Fördersystems hat die Finanzkontrolle extern vergeben.