Bundesgericht nach Freispruch im Fall Brian – Neuverhandlung geplant

Der 15-jährige Straftäter Brian wurde im Jahr 2011 ganze 13 Tage lang zwangsfixiert. Das Bundesgericht will den Fall jetzt nun wieder aufrollen.

Die Ärzte von Brian K. wurden freigesprochen. Das Bundesgericht will den Fall nun neu aufrollen. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian K. wurde im Jahr 2011 ganze 13 Tage lang fast durchgängig zwangsfixiert.
  • Die behandelnden Ärzte standen bereits vor Gericht und wurden freigesprochen.
  • Das Bundesgericht will den Fall wieder neu aufrollen.

Brian K., heute 27 Jahre alt, wurde vor zwölf Monaten endgültig verurteilt. Neun Monate Haft stehen dem Intensivstraftäter bevor. Doch es läuft noch ein weiteres Verfahren, und zwar mit ihm als Kläger.

Damals, mit 15 Jahren, kam er zunächst in die Psychatrie, da Eigengefährdung vermutet wurde. Dort wurde er von den Mitarbeitern 13 Tage lang für jeweils 23 Stunden am Stück an sein Bett zwangsfixiert.

Bundesgericht mit Freispruch: Fall geht an Vorinstanz zurück

Die «NZZ» berichtet, dass das Bundesgericht erneut zu Gunsten des jungen Mannes geurteilt hat. Schon lange wird darüber gestritten, ob diese Zwangsfixierung überhaupt nötig war. Das Bundesgericht wirft dem Obergericht nun vor, sich intensiver mit der Frage beschäftigen zu müssen.

Beispiel für Zwangsfixierung aus dem Psychiatriezentrum Rheinau. - keystone

Brians Schwester hatte bereits 2011 Strafanzeige gegen mehrere mutmasslich Verantwortliche gestellt. Über die Jahre war die Klage von unterschiedlichen Instanzen immer wieder neu und unterschiedlich bewertet worden. Mit der aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtes könnten die behandelnden Ärzte bei einem erneuten Verfahren schuldig gesprochen werden.