Bündner liefern ab heute Massentest-Premiere
Erstmals wird in der Schweiz am heutigen Freitag ein Massentest durchgeführt. In Südbünden sollen rund 20'000 Menschen zum Test antraben.
Das Wichtigste in Kürze
- In weniger als drei Tagen will die Region Südbunden zwei Drittel der Bevölkerung testen.
- Bisher haben sich 10'200 Menschen für einen Test angemeldet.
- Für den Massentest wurden 23 Testzentren in 18 Gemeinden aufgebaut.
Um acht Uhr ist der Startschuss gefallen. Die Region Südbünden wagt am heutigen Freitag den ersten Corona-Massentest in der Schweiz. Innert 58 Stunden sollen zwei Drittel der Bevölkerung der Region des Kantons Graubünden auf das Coronavirus getestet werden.
Durchgeführt werden die Tests in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin).
Dafür stehen rund 23 Testzentren in 18 Gemeinden bereit. Bisher haben sich 10'200 Personen für einen Schnelltest angemeldet, wie die Medienstelle des Kantons gegenüber Nau.ch bestätigt. Davon seien bereits 2400 Personen getestet worden.
Um das Ziel zu erreichen, müssen sich aber noch rund 10'000 weitere Personen dem Test unterziehen. Die lokalen Behörden dürften sehr angespannt sein, ob ihr Plan aufgehen wird. Bisher zeigen sie sich optimistisch. «Wir gehen davon aus, dass sich viele Personen direkt vor Ort anmelden», schreibt die Bündner Kommunikationsstelle.
Politiker als Versuchskaninchen
«Diese Flächentests sind wertvoll, weil etwa ein Prozent der Bevölkerung nur schwache oder gar keine Symptome hat. Aber das Virus trotzdem verbreitet», wird Marina Jamnicki, Bündner Kantonsärztin, in der «Südostschweiz» zitiert. Rund ein Prozent soll so das Coronavirus übertragen.
Dieses Resultat zeigte sich auch bei einem Testdurchlauf für das Wochenende. Die 108 Grossrätinnen und Grossräte unterzogen sich am Mittwoch einem Corona-Test. Darunter befand sich eine Corona-infizierte Person.
0,2 Prozent fälschlicherweise positiv
Das Testergebnis liegt 20 Minuten nach der Durchführung vor. Eingesetzt werden dabei die Schnelltests von Abbot. Diese sollen eine Erfolgsquote von 91,4 Prozent bei positiven Personen vorweisen. Und rund 0,2 Prozent der Test würden laut Jamnicki fälschlicherweise positiv ausfallen.