«Cargo sous Terrain»: Planzer-CEO ist Projekt gegenüber kritisch

Planzer hat sich bereits vom Projekt «Cargo sous Terrain» zurückgezogen. Der CEO des Logistikunternehmens zweifelt an dessen Machbarkeit.

Planzer-CEO Nils Planzer zweifelt an der Realisierbarkeit von «Cargo sous Terrain» - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Logistik-Projekt «Cargo sous Terrain» hat vom Ständerat grünes Licht erhalten.
  • Planzer-CEO Nils Planzer steht dem Vorhaben aber kritisch gegenüber.
  • Er zweifelt an der Realisierbarkeit des Projekts.

In Zukunft sollen Güter nicht nur auf den Strassen oder Bahnlinien transportiert werden, sondern auch unterirdisch per U-Bahn. Faktisch gibt es heute ein grosses Projekt, dass den unterirdischen Gütertransport vorantreiben will: das Projekt «Cargo sous terrain» (CST).

Mobiliar, SBB, Post, Swisscom, Coop und Migros wollen einen unterirdischen Tunnel zwischen Logistikzentren im Mittelland und in der Nordwestschweiz bauen. Der Vollausbau soll ein Netz von 500 Kilometern umfassen. Das Projekt kostet bis zu 35 Milliarden Franken und soll bis 2045 abgeschlossen sein.

Die Computerillustration zeigt, wie «Cargo Sous Terrain» Industrie- und Logistikzentren mit den Städten durch einen unterirdischen Tunnel verbindet. - Keystone

Das Projekt sieht vor, dass Güter rund um die Uhr mit rund 30 Kilometern pro Stunde transportiert werden können. Grösste Schweizer Aktionärin ist die Mobiliar. Aktien halten aber auch die Infrastrukturentwicklerin Meridiam aus Frankreich und die chinesische Ratingagentur Dagong Global Credit.

«Cargo sous Terrain» machbar?

Bereits vom Projekt zurückgezogen hat sich das Schweizer Transport- und Lagerlogistikunternehmen Planzer. Im Interview mit der «NZZ» erklärt CEO Nils Planzer wieso: Es sei immer mehr aufs Tempo gedrückt worden, «die Pläne für die unterirdische Güterbahn sollten möglichst rasch realisiert werden».

Man habe dann gemerkt, «dass es völlig überrissen wäre, zum heutigen Zeitpunkt eine so umfassende zusätzliche Infrastruktur zu bauen.» Der CEO bezweifelt stark, «dass dieses Projekt realistisch und machbar ist».

Ein Lastwagen des Logistikunternehmens Planzer. - keystone

Eine Lösung in Sachen Verkehrsüberlastung sieht Planzer mit «Cargo sous Terrain» auch nicht: «Denn für die Verkehrsüberlastung sind fast ausschliesslich die PKW verantwortlich. Die Politik sollte dort den Hebel ansetzen.»