China-Restaurant-Kette wegen Hehlerei angeklagt

Nicht gerade appetitlich: Ein Schweizer Besitzer einer China-Restaurant-Kette servierte seinen Gästen nicht gekühlte Lebensmittel, die obendrein gestohlen waren.

Der Angeklagte gab vor Gericht an, nicht gewusst zu haben, dass es sich um gestohlene Ware handeln würde. Er habe ausserdem nie eine derartige Menge an Tiefkühlprodukten erstanden. «Ich sage die Wahrheit», beteuerte er gegenüber den Richtern.

Da dem Mann der Diebstahl nicht nachgewiesen werden konnte, reduzierte das Bezirksamt Bülach ZH die Delikt-Menge von den vorgeworfenen vier Tonnen auf zwei. Der Restaurantbetreiber erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von 22 Monaten und muss 18'000 Franken an den Staat abgeben.

Immer mehr Chinesen jagen dem Traum eines besseren Lebens in der Schweiz hinterher. Doch sie bleiben unsichtbar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Betreiber einer China-Restaurant-Kette servierte seinen Gästen gestohlene, nicht gekühlte Waren.
  • Nun hat ihn das Gericht schuldig gesprochen.

«Das habe ich nicht gemacht»

Zum «Zmittag» schnell zum Chinesen über die Strasse. Asiatisches Essen ist beliebt und oft gesund. Nicht so bei einem 58-jährigen Restaurantbetreiber mit vietnamesischen Wurzeln. Er lagerte über längere Zeit gestohlene Tiefkühlprodukte. Die Lebensmitteln wurden ihm jeweils in einem Personenwagen geliefert und waren nicht ordnungsgemäss gekühlt. Laut «Bluewin» handelt es sich um 1'250 Kilogramm Crevetten, 2'500 Kilogramm Fleisch und 250 Kilogramm Champignons.

Die Staatsanwaltschaft Winterthur / Unterland hat den Mann angeklagt und fordert eine Freiheitsstrafe von 28 Monaten. Die Ware erhielt der 58-Jährige von einem Tibeter. Hier hätten die Alarmglocken läuten müssen: Die Preise für die Lebensmittel waren zu tief, die Lieferung erfolgte nur ausserhalb der Arbeitszeiten und es wurde immer bar bezahlt. Eine Quittung gab es nicht.