Coronavirus: Hochzeit in Schwellbrunn AR wird Superspreader-Event
Eine Hochzeit in Schwellbrunn AR wurde zum Superspreader-Event. Am Fest mit 200 Gästen war auch ein mit dem Coronavirus Infizierter. Das Brautpaar wusste dies.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat die Massnahmen gegen das Coronavirus verschärft.
- Grund dafür ist unter anderem das grosse Fehlverhalten eines Brautpaars.
In Schwellbrunn in Appenzell Ausserrhoden sorgt eine Hochzeit für eine lange Corona-Negativspirale. Wie die kantonalen Behörden heute Morgen vor den Medien erklärten, nahm am Fest mit über 200 Gästen auch eine Person teil, die mit dem Coronavirus infiziert war. Das Brautpaar habe davon gewusst, die Person aber trotzdem eingeladen. Abstand- und Hygieneregeln seien nicht eingehalten worden.
Das hatte zur Folge, dass in Schwellbrunn hochgerechnet über 1000 Fälle pro 100'000 Einwohner registriert worden waren.
Gäste vereinbarten, sich nicht testen zu lassen
«Das Contact Tracing befand sich auf einem Blindflug. Erst zwei Wochen nach der Hochzeit haben wir zufälligerweise von dem Event erfahren», sagte Gesundheitsdirektor Yves Noël Balmer gemäss dem «Tagblatt» heute Morgen vor den Medien. Er sei verärgert über dieses Verhalten, so Balmer.
Es sei unter den Gästen sogar vereinbart worden, sich nicht testen zu lassen, um eine mögliche Quarantäne zu umgehen.
Doch damit nicht genug: Gewisse Gäste hätten danach auch noch an einem Oktoberfest teilgenommen und sich in den Vereinen engagiert. Viele hätten vom Vorfall am Hochzeitsfest gewusst, dem Kanton aber nichts gemeldet, so Balmer.
Massnahmen gegen Coronavirus ab Montag verschärft
Als erster Kanton in der Ostschweiz hat Appenzell Ausserrhoden am Sonntag die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft: Jetzt gilt Maskenpflicht in Büros und ein Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen. An Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis dürfen höchstens 15 Personen teilnehmen. Proben und Konzerte von Chören sind verboten.