Coronavirus: Rekordzahl von fast 10'000 Infizierten in Frankreich

In Frankreich wurde eine Rekordzahl von Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Wann setzt der Bundesrat unsere Nachbarn auf die Quarantäne-Liste?

Eine Szene aus Paris: Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens nimmt einen Nasenabstrich für einen Covid-19-Test, während weitere Menschen in einer Schlange anstehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten 24 Stunden wurden in Frankreich fast 10'000 Corona-Infektionen registriert.
  • Das ist die höchste Zahl bei unseren Nachbarn seit Beginn der Pandemie.
  • Am Freitag wird der Bundesrat diskutieren, ob das Land auf die Quarantäne-Liste gehört.

Schock in Frankreich: Bei unseren Nachbarn wurden in den letzten 24 Stunden insgesamt 9843 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das ist ein Rekord! Seit Beginn der Pandemie hatte man im Land noch nie mehr Covid-Ansteckungen zu vermelden.

Die Gesamtzahl liegt nun bei 354'000 Infektionsfällen. Zudem wurden weitere 19 Todesfälle gezählt, womit die offizielle Gesamtzahl der Todesopfer im Land auf 30'813 stieg.

Der französische Präsident Emmanuel Macron will keine Impfpflicht. - Keystone

Präsident Emmanuel Macron warnte am Donnerstagabend vor Panik. Doch eins ist klar: Die französische Regierung muss handeln. Heute Freitag findet deshalb eine Sondersitzung statt.

Werden die schärfsten möglichen Mittel im Kampf gegen das Coronavirus eingeleitet? Treten wieder Ausgangsbeschränkungen in Kraft? Eine Maskenpflicht zumindest gilt bereits in Unternehmen und den meisten Schulen. In Paris und anderen Grossstädten muss der Mund-Nasen-Schutz zudem auch im Freien getragen werden.

Coronavirus in Frankreich beschäftigt Bundesrat

Am Freitag wird nicht nur in Paris über Massnahmen diskutiert, sondern auch in Bern. Der Bundesrat wird sich heute mit der Frage befassen, ob für Reisende aus Frankreich künftig eine Quarantänepflicht gelten soll. So stellte der Covid-Beauftrage des BAG, Stefan Kuster, am Donnerstag vor den Medien in Aussicht, der Bundesrat werde in den nächsten Tagen einen Entscheid fällen.

Diese wird mit Spannung erwartet. Denn aufgrund der hohen Infektionszahlen erfüllen unsere Nachbarn eigentlich schon seit einiger Zeit die hierzulande geltenden Kriterien eines Risikolandes. Doch bisher hat sich die Landesregierung dagegen gesträubt, das Nachbarland auf die Risikoliste zu setzen.

Gesundheitsminister Alain Berset spricht an einer Pressekonferenz zum Coronavirus. Neben ihm: Bundesrat Guy Parmelin, Bundesrätin Karin Keller-Sutter und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (v.l.n.r.) - Keystone

Das hat mitunter auch mit den Zehntausenden von Grenzgängern zu tun, die täglich für ihre Arbeit in die Schweiz reisen. Frankreich dürfte zum ersten Sonderfall werden.

Denn ein Vorschlag von Gesundheitsminister Alain Berset sieht vor, nur einzelne französische Regionen mit hohen Infektionszahlen zum Risikogebiet zu erklären.

Mit dieser Regelung könnte verhindert werden, dass Grenzgänger bei Einreise für zehn Tage in Quarantäne müssten. Wie der «Tagesanzeiger» schreibt, könnte Bersets Antrag auf diese «regionale Risikobeurteilung» bei Bedarf auf alle Nachbarländer anwendbar sein.