Coronavirus: Schweiz lockert – Nachbarn behalten Masken & Zertifikat

Am Freitag werden in der Schweiz die letzten Massnahmen wegen des Coronavirus aufgehoben. Wie sieht es in unseren Nachbarländern aus? Nau.ch macht den Check.

Coronavirus: Während in der Schweiz alle Massnahmen aufgehoben werden, gelten in unseren Nachbarländern noch immer gewisse Regeln. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die letzten Corona-Massnahmen fallen in der Schweiz am Freitag.
  • Wie weit sind unsere Nachbarländer mit den Lockerungen?
  • Nau.ch liefert die Übersicht.

Am Mittwoch hat der Bundesrat beschlossen, die letzten Corona-Massnahmen fallen zu lassen. Wer künftig positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss nicht mehr in Isolation, und die Maskenpflicht fällt an allen Orten.

Bundesrat Alain Berset hat am Mittwoch die Aufhebung der letzten Corona-Massnahmen bekannt gegeben. - Keystone

Somit kehrt die Schweiz zum ersten Mal nach über zwei Jahren wieder in die normale Lage zurück. Die Kantone können die Pandemiebekämpfung dadurch alleine übernehmen und wenn nötig Massnahmen anordnen.

Wie handhaben unsere Nachbarländer die Corona-Lockerungen? Nau.ch wirft einen Blick auf die Pandemiebekämpfung in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich.

Deutschland

Diverse Massnahmen, die für das gesamte Land gelten, sollen in den kommenden Tagen zu Ende gehen. So fallen etwa die Maskenpflicht in Supermärkten und Schulen sowie die 3G- und 2G-Zugangsregeln.

In sogenannten Hotspot-Gebieten sollen die Regeln aber bestehen bleiben. In diesen Regionen gilt in Restaurants weiter 3G, in Clubs 2G-Plus, und auch im Fitnessstudio ist ein Covid-Zertifikat nötig.

In Deutschland galt wegen des Coronavirus sogar in gewissen Läden die 2G-Regel. - Keystone

Neu ist auch, dass die Quarantäne- und Isolationsregeln für Kontaktpersonen wegfallen. Die siebentägige Isolation für auf das Coronavirus positiv getestete Personen gilt hingegen weiterhin.

Frankreich

Das westliche Nachbarland geht bei den Lockerungen einen ähnlichen Weg wie die Schweiz. Die meisten Massnahmen wegen des Coronavirus wurden Mitte März aufgehoben.

Ein Zertifikat über Impfung, Genesung oder Negativ-Test ist seither nur noch beim Besuch von Altersheimen und Gesundheitseinrichtungen notwendig. Auch die Masken sind fast überall gefallen: Nur noch im öffentlichen Fern- und Nahverkehr muss ein Schutz getragen werden.

Umfrage

Befürworten Sie die Aufhebung der letzten Corona-Massnahmen?

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68%
Nein.
32%

Geimpfte Kontaktpersonen einer positiv getesteten Person müssen nicht mehr in Quarantäne. Allerdings müssen Infizierte noch immer für sieben Tage in Isolation, auch wenn sie geimpft sind.

Italien

Am 1. April werden zahlreiche Massnahmen gelockert: So wird etwa der bisher notwendige 3G-Nachweis in den Aussenbereichen von Bars und Restaurants aufgehoben. Auch im öffentlichen Nahverkehr braucht es kein Zertifikat mehr, allerdings bleibt die FFP2-Maskenpflicht bestehen.

Bis Ende April dürfen weiterhin nur Geimpfte und Genesene in die Innenräume von Kinos, Restaurants, Nachtclubs und anderen Freizeitzentren. Im Fernverkehr und an Grossveranstaltungen gilt wegen des Coronavirus zudem die 3G-Regel.

Wegen des Coronavirus brauchte es in Italien im öffentlichen Verkehr bis vor kurzem ein Zertifikat. - Keystone

Auch an der Isolationspflicht wird in Italien noch nicht gerüttelt. Kontaktpersonen von positiv Getesteten dürfen ihre Wohnung zwar verlassen, Infizierte müssen aber zehn Tage zu Hause bleiben.

Österreich

Im Gegensatz zu den anderen Nachbarländern wurden die Corona-Massnahmen kürzlich verschärft. Seit dem 24. März muss wieder in fast allen Innenräumen eine Maske getragen werden.

In Bars und Clubs haben Betreiber die Wahl zwischen einer FFP2-Maskenpflicht oder einer 3G-Regel. Ausserdem gilt eine neue Quarantäne-Regelung, mit welcher Infizierte ab dem fünften Tag ohne negatives Testergebnis die Isolation beenden können.

In Österreich muss fast in allen öffentlichen Einrichtungen wieder eine Maske getragen werden. - Keystone

Die Schweiz ist unseren Nachbarländern bei den Corona-Lockerungen also deutlich voraus. Gemessen an den Hospitalisationen scheint dies aber auch gerechtfertigt: Der 7-Tages-Schnitt der neuen Spitaleintritte ist in der Schweiz mit 71 Meldungen pro Million Einwohner am tiefsten.