Coronavirus: Taskforce fürchtet 20'000 Fälle an Silvester

Die Taskforce hat zum ersten Mal seit langem Szenarien zum Verlauf der Pandemie des Coronavirus präsentiert. Diese verheissen nichts Gutes.

Tanja Stadler, Präsidentin der Corona-Taskforce, warnte bereits letzte Woche vor der Überhand der Omikron-Variante des Coronavirus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Taskforce sieht keine rosige Zukunft für das Pandemiegeschehen voraus.
  • Im schlimmsten Fall gibt es Anfang Januar über 25'000 Fälle pro Tag, im besten 10'000.

Aktuell pendeln die Corona-Fallzahlen in der Schweiz täglich bei rund 8000 Fällen. Das Auftauchen der neuen Variante des Coronavirus, Omikron, bereitet aber weltweit Sorgen – auch der Taskforce. Diese rechnet in einer Lagebeurteilung vom Dienstagabend mit einer drastischen Verschlechterung der Situation.

Die Taskforce skizziert mehrere Szenarien, wie sich die Fallzahlen in den nächsten Wochen entwickeln könnten. Im schlimmsten Fall gibt es bereits an Silvester 20'000 Fälle pro Tag.

Coronavirus: 10'000 Fälle pro Tag als «Best Case»

In einem moderaten Szenario wird diese Horror-Zahl «erst» eine Woche später erreicht. Mitte Januar drohen dann mehr als 25'000 Fälle. Im allerbesten Fall gibt es bis am 9. Januar rund 10'000 Corona-Fälle pro Tag.

Die möglichen Szenarien der Entwicklung der Pandemie des Coronavirus. - Taskforce

«Wenn die Übertragungsgeschwindigkeit gleich bleibt, werden sich die Fallzahlen pro Woche mehr als verdoppeln, sobald Omikron dominant ist.» So warnt die Taskforce. Aktuell seien etwa knapp zehn Prozent der Fälle auf Omikron zurückzuführen. Bis Ende Jahr könnte die Variante aber bereits dominant werden.

Taskforce lag auch schon daneben

In den letzten Monaten hat sich die Taskforce mit Prognosen zurückgehalten. Denn bisherige Horror-Szenarien, wie sie etwa bei der Beta- und Delta-Variante vorhergesagt wurden, trafen nie ein. Dafür musste sie harsche Kritik einstecken.

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Nau.ch - Taskforce-Chef Martin Ackermann räumt zu den Prognosen rückblickend ein: «Im April war ich brutal überrascht.»

Im Sommer sagte der damalige Präsident der Taskforce, Martin Ackermann, im Interview mit Nau.ch, dass er vom milderen Verlauf der Pandemie im Frühling «brutal überrascht» war. Daraus müsse man lernen, so Ackermann. Es bleibt abzuwarten, ob die Vorhersage der Taskforce nun zuverlässiger geworden ist – spätestens an Silvester wird man mehr wissen.