Coronavirus Todesrate: Schweiz rückt im Europa-Vergleich nach oben

Mehr als 3500 Personen sind in der Schweiz gemäss den Angaben des BAG nachweislich an den Folgen des Coronavirus gestorben. Alleine am Freitag kamen 111 neue Todesfälle hinzu. In den kommenden Wochen und Monaten wird diese Zahl noch deutlich steigen.

Denn: Die zweite Welle erweist sich als tödlicher als die erste. Im direkten Vergleich sterben derzeit mehr Leute als im Frühling. So waren es im April auf dem Wellen-Höhepunkt täglich etwa 60 Todesfälle, nun sind es gegen 80 pro Tag.

Wo steht die Schweiz mit diesen Zahlen im europäischen Vergleich? Nau.ch liefert die Übersicht über die Nachbar- und stark betroffenen Länder.

Mit den rund 80 Personen, die zurzeit täglich an den Folgen des Coronavirus sterben, gehört die Schweiz zur Europa-Spitze. Momentan ist die hiesige Todesrate von 0.83 Personen auf 100'000 Einwohner höher als jene in Spanien, Grossbritannien und Deutschland.

Obwohl die Zahl der Neuansteckungen derzeit sinkend ist, werden die Todesfälle diesem Trend erst mit Verspätung folgen. Grund dafür ist die Zeit zwischen Ansteckung und dem tatsächlichen Tod. Bis eine neu infizierte Person am Coronavirus stirbt, dauert es laut Angaben des BAG durchschnittlich 17 Tage.

Über den ganzen Zeitraum der Pandemie betrachtet liegt die Todesrate der Schweiz unter dem europäischen Durchschnitt. Seit dem Ausbruch des Virus sterben hierzulande rund 40 Personen auf 100'000 Einwohner an den Folgen von Covid-19.

Da momentan aber überdurchschnittlich viele Personen sterben, dürfte die Schweiz bis Ende Jahr weitere Länder Europas überholen. Christian Althaus, Epidemiologe an der Universität Bern, rechnet in der zweiten Welle bis Ende Jahr mit mindestens 3000 Corona-Todesfällen.