Credit Suisse: Detailhändler sind scharf auf Filialen

Was geschieht mit überflüssigen Filialen der Credit Suisse? Gesucht sind neue Mieter – die gute Lage lockt an.

Eine Filiale der Credit Suisse im luzernischen Sursee. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Juli sollen die UBS Schweiz und die Credit Suisse Schweiz zusammengeführt werden.
  • Detailhändler wollen in die CS-Filialen einziehen.
  • Das Interesse sei gross, da die Räumlichkeiten meistens gut gelegen seien.

Die Fusion der UBS Schweiz und der Credit Suisse Schweiz steht kurz bevor.

Sabine Keller-Busse, Chefin UBS Schweiz, gibt gegenüber der NZZ einen Einblick in den Ablauf. Dabei verrät sie, was mit den überflüssigen CS-Filialen passieren könnte – deren Räumlichkeiten sind nämlich begehrt.

«Ein grosser Teil der Geschäftsstellen ist regulär gemietet», sagt Keller-Busse im Interview. «Das Interesse von Neumietern ist gross, denn die Lage ist meist gut.»

Das führt dazu, dass es schon diverse Anfragen gegeben hat: «Ich werde schon jetzt von vielen Detailhändlern angesprochen, man möge sie berücksichtigen.»

194 Standorte geplant

Die Zusammenlegung von CS Schweiz und UBS Schweiz könnte schon im Juli abgeschlossen werden. Nach dieser Fusion werden die Mitarbeitenden beider Banken gemeinsam im eigentlichen Bankgeschäft tätig sein.

Für Kundinnen und Kunden der Credit Suisse ändert sich zunächst nur wenig. Sie behalten ihre CS-Debitkarten, Hypotheken oder Anlageprodukte, «solange die IT-Systeme noch laufen». Im Laufe des Jahres 2025 werden sie auf die Systeme der UBS umgestellt.

Nach dem Zusammenschluss wird es eine Reduzierung der Filialanzahl geben – von zusammen 285 auf 194 Standorte. Heute hat die CS 95 Filialen, die UBS deren 190. CS-Kunden werden damit Zugang zu doppelt so vielen Geschäftsstellen haben wie bisher.

Meiste Kunden der Credit Suisse migrieren 2025

Die Migration der CS-Kunden auf die UBS-Systeme beginnt 2024 mit komplexen Kunden wie grossen Family-Offices oder Grossunternehmen. Der Grossteil der Kunden folge dann im Jahr 2025, so Keller-Busse.

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Die Fusion werde auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Es wird erwartet, dass etwa 3000 Stellen abgebaut werden – rund 1000 im Schweizer Geschäft.

Die Entlassungen mit Bezug auf das Schweizer Geschäft sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 beginnen. Sie werden über die nächsten zwei bis drei Jahre umgesetzt. «Nach der Migration auf die UBS-Plattform wird es mehr Kolleginnen und Kollegen im Backoffice betreffen.»