Drei weitere Corona-Impfstoffe sind für die Schweiz möglich

Der erste Corona-Impfstoff ist in der Schweiz zugelassen. Drei weitere Hersteller befinden sich noch im Rennen um eine Zulassung.

Der Impfstoff von Pfizer/BionTech ist in der Schweiz zugelassen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Swissmedic hat dem Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech grünes Licht gegeben.
  • Drei weitere Hersteller kämpfen noch um eine Zulassung.
  • Die Schweiz hat sich bei drei Unternehmen Impfdosen gesichert.

Am Samstag wurde der erste Impfstoff gegen das Coronavirus in der Schweiz zugelassen. Neben den Herstellern Pfizer/Biontech kämpfen drei weitere Impfungen um eine Zulassung. Hier eine Übersicht über die bislang bekannten Impfstoff-Kandidaten.

Pfizer/Biontech-Mittel bereits zugelassen

Der nun in der Schweiz zugelassene Impfstoff stammt von dem deutschen Biotechnologieunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer. Studien mit dem Impfstoff zeigten, dass das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 95 Prozent geringer ist als ohne Impfung.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus ist in Produktion. - Pfizer Inc.

Der Impfstoff basiert auf einem neuen Ansatz, der sogenannten Boten-RNA (mRNA). Ein solcher Impfstoff soll schneller in grossem Massstab hergestellt werden können als herkömmliche. Er benötigt aber auch eine stärkere Kühlung, was die Logistik erschwert. Die Schweiz sicherte sich drei Millionen Dosen des Vakzins.

Moderna-Impfstoff wird in Wallis hergestellt

Als zweites Unternehmen veröffentlichte der US-Konzern im November positive Ergebnisse aus seiner zulassungsrelevanten Studie. Demnach zeigt der Impfstoff, der ebenfalls auf dem mRNA-Ansatz basiert, eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent. Die US-Regierung unterstützt das Projekt mit nahezu einer Milliarde Dollar.

Das Pharmaunternehmen Lonza in Visp VS produziert den Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna. - keystone

Moderna hatte als erstes Unternehmen weltweit Mitte März eine klinische Studie der Phase I mit einem Corona-Impfstoff gestartet. Ende Juli begann die entscheidende Wirksamkeitsstudie der Phase-III mit mehr als 30'000 Teilnehmern. Dosen des Moderna-Impfstoffs sollen auch im Walliser Werk von Lonza hergestellt werden. Die Schweiz sicherte sich 4,5 Millionen Dosen davon.

AstraZeneca-Zulassung verzögert sich

Auch der britische Pharmakonzern AstraZeneca veröffentlichte schon Studienergebnisse zu seinem Impfstoff-Kandidaten, den er zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Die Zwischenanalyse ergab, dass der Impfstoff eine Wirksamkeit von 90 Prozent zeigt. Jedoch nur, wenn zunächst eine halbe Dosis verabreicht wurde, gefolgt von einer vollen Dosis mindestens einen Monat später.

AstraZeneca und die Uni Oxford arbeiteten bei der Kreierung des Impfstoffes zusammen. - AFP

Das Unternehmen wollte danach die Wirksamkeit verbessern. Der Zulassungsprozess könnte sich dadurch verzögern. Gemäss Swissmedic soll der Impfstoff von AstraZeneca voraussichtlich erst Mitte Jahr zur Verfügung stehen.

Das Vakzin beruht auf einer eher herkömmlichen Herstellungsweise und ist ein sogenannter Vektorimpfstoff, der auf Adenoviren von Affen basiert. Er kann bei Kühlschranktemperatur gelagert werden. Die Schweiz sicherte sich bis zu 5,3 Millionen Dosen von AstraZeneca.

Janssen-Cilag-Impfung benötigt nur eine Dosis

Das deutsche Pharmaunternehmen Janssen-Cilag stellte einen Antrag für einen Vektor-basierten Impfstoff-Kandidaten fast zeitgleich auch in Europa und Kanada. Der Impfstoff ist laut Swissmedic ein rekombinanter Vektorimpfstoff, der auf einem humanen Adenovirus basiert. Diese Plattform des Unternehmens dient auch zur Entwicklung und Herstellung anderer Impfstoffe.

Eine Person erhält eine Impfung. (Archiv) - dpa

Vektorviren lösen in menschlichen Immunzellen die Produktion von Antikörpern gegen das neuartige Coronavirus aus. Die Besonderheit des Mittels ist, dass nur eine Dosis ausreichend Schutz bieten soll. Janssen-Cilag ist ein Tochterunternehmen des US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson.