Fall «Carlos»: Klage gegen drei Ärzte wegen Freiheitsberaubung

Im Fall «Carlos» werden drei Ärzte der psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich (PUK) wegen Freiheitsberaubung angeklagt.

Der damals noch 17-jährige Brian beim Kampfsporttraining in Reinach BL. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian, besser bekannt als «Carlos», wurde während seiner Haft ans Bett gefesselt.
  • Die zuständigen Ärzte der psychiatrischen Universitätsklinik werden deshalb angeklagt.
  • Das Vorgehen sei gegen die damaligen Vorschriften gewesen, so die Staatsanwaltschaft.

Vor Gericht verantworten muss sich dieses mal nicht Brian. Sondern die Ärzte der psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich (PUK) müssen. Rechtsanwalt Markus Bischoff von der Staatsanwaltschaft erklärt, dass er Strafanzeige gegen drei der Ärzte erhoben habe. Bischoff vertritt Brian in diesem Fall, wie «SRF» schreibt.

Beim Prozess geht es um einen Vorfall vor fast zehn Jahren. Brian – besser bekannt als Carlos – wurde damals nach zwei Suizidversuchen für zwei Wochen ans Bett gefesselt. Brian war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 16 Jahre alt. Das Ärzte-Team um Brian wird deshalb wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung angeklagt.

Brians ältere Schwester erhob bereits einmal Klage wegen den oben genannten Punkten. Das Verfahren wurde allerdings durch die Zürcher Staatsanwaltschaft vier Jahre später eingestellt. Der Fall kommt nun erneut vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert für jeden Arzt eine Freiheitsstrafe von bis zu 14 Monaten.