Fall von Rachendiphtherie im Bundesasylzentrum Kreuzlingen

Nach zwei Hautdiphtherie-Fällen im Bundesasylzentrum Kreuzlingen ist nun auch bei einer Person die gefährlichere Rachendiphtherie entdeckt worden.

Das Bundesasylzentrum in Kreuzlingen. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Infektionskrankheit Diphtherie macht im Bundesasylzentrum Kreuzlingen die Runde.
  • Vor gut einer Woche wurden zwei Fälle der harmloseren Hautdiphtherie entdeckt.
  • Jetzt wurde auch die gefährlichere Rachendiphtherie bei einer Person nachgewiesen.

Im Bundesasylzentrum (BAZ) Kreuzlingen ist ein dritter Fall von Diphtherie aufgetreten. Nach zwei Fällen der harmloseren Hautdiphtherie vor gut einer Woche wurde nun bei einer Person die gefährlichere Rachendiphtherie nachgewiesen.

Nach den Rachendiphtherie-Fällen Anfang August im Bundesasylzentrum (BAZ) Bern wird auch im Bundesasylzentrum Kreuzlingen vermehrt auf die Infektionskrankheit hin getestet. Das teilte der Kanton Thurgau am Freitag mit. So waren vor gut einer Woche zwei Fälle von Hautdiphtherie, einer harmloseren Variante, festgestellt worden.

Rachendiphtherie kann zu gefährlichen Komplikationen führen

Nun ist im BAZ Kreuzlingen auch die gefährlichere Rachendiphtherie aufgetreten. Der Diphtherie-Erreger kann die oberen Atemwege befallen. Manche Stämme der Bakterien produzieren ein Gift (Diphtherietoxin), das zu gefährlichen Komplikationen und Spätschäden führen kann. Die Sterblichkeit bei Rachendiphtherie ist mit bis zu 50 Prozent hoch.

Der kantonsärztliche Dienst und das Bundesasylzentrum haben laut Kanton sofort die nötigen Massnahmen ergriffen. Unter anderem wurden 13 Kontaktpersonen der betroffenen Person auf Rachendiphtherie untersucht, diese Testresultate sind negativ. Zudem wurde ihnen vorbeugend eine Antibiotikaprophylaxe und eine Booster-Diphtherie-Impfung verabreicht.

Diphtherie ist weltweit verbreitet, in der Schweiz jedoch dank der allgemein eingeführten Impfung weitgehend verschwunden. Die Bevölkerung kann sich durch eine Impfung zuverlässig schützen.