Falscher Prinz knöpft Zuger Geschäftsmann Millionen ab

Ein Geschäftsmann aus dem Kanton Zug ist nach eigenen Angaben Opfer eines US-Betrügers geworden, der sich als saudischer Prinz ausgab.

Ein Mann aus Zug wurde Opfer eines US-Betrügers geworden, der sich als saudischer Prinz ausgab. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Geschäftsmann aus Zug fiel auf einen angeblichen saudischen Prinzen herein.
  • Dieser köpfte dem Mann über fünf Millionen Dollar ab.

Ein Mann aus Zug wurde Opfer eines US-Betrügers geworden, der sich als saudischer Prinz ausgab. Der 60-Jährige investierte über fünf Millionen Dollar und vernichtete so einen Grossteil des Familienvermögens.

In einer Stellungnahme zuhanden des Bezirksgerichts in Miami schildert er, wie er dem Betrüger auf den Leim ging. Dieser wurde Ende Mai zu über 18 Jahren Gefängnis verurteilte. Über das Schreiben, das der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, berichtete am Donnerstag der «Blick».

Betrüger stellte sich als Bewerber vor

Er sei damals auf der Suche nach einer neuen Anstellung gewesen. Dabei wurde ihm von einer Londoner Investmentbankerin der Betrüger vorgestellt. Dieser gab sich als «His Royal Highness Sultan Bin Khalid Al Saud» aus. Nach einem ersten Telefongespräch 2016 habe er ihn 2017 in Miami persönlich getroffen.

Dort habe er zwei Wohnungen des angeblichen Prinzen besucht. Man habe ihm eine teure Fahrzeugflotte und Diplomatennummernschilder gezeigt und bewaffnete Bodyguards. Sodann habe der falsche Prinz seinen Schmuck in einen Tresor verstaut und gleichzeitig beträchtliche Bündel Bargeld präsentiert.

Investitionen in verschiedene Unternehmen

Zu Beginn konnte er in Unternehmen investieren, die vom angeblichen Prinzen kontrolliert wurden. Dies habe er aufgrund mündlicher Schilderungen und gefälschter Dokumente von Finanzinstituten getan. Das seien zuerst Kredite mit attraktiven Zinsen gewesen.

Dann habe man ihn in Unternehmen investieren lassen: So etwa in eine irische Pharmafirma oder in die Erdölfördergesellschaft Saudi Aramco vor deren Börsengang.

Später sei ihm der Job als Leiter des Europabüros im Familienunternehmen des angeblichen Prinzen angeboten worden. Per Zufall sei er im Januar 2018 auf einen Zeitungsartikel über einen falschen saudischen Prinzen gestossen. Seine Frau und er seien am Boden zerstört gewesen.

Einerseits seien durch den Verlust ihre Rentenpläne zunichte. Andererseits sei es seiner beruflichen Reputation nicht zuträglich, dass er Opfer eines Betrugs wurde.

Acht Millionen Franken ergaunert

Abschliessend hält der Geschädigte fest, der 49-Jährigen verdiene «viele Jahren im Gefängnis». Laut dem Gericht soll der Verurteilte rund acht Millionen Franken ergaunert haben. Neben dem Zuger Geschäftsmann waren auch Investoren aus den USA, Kanada, Grossbritannien und Hongkong unter den Opfern.