Fasnachten müssen jetzt gratis Ohrstöpsel anbieten

Nach der Pandemie darf endlich wieder uneingeschränkt Fasnacht gefeiert werden. Doch diese ist nach neuen Bundesvorgaben zu laut. Es wird Ohrenschutz verteilt.

Die Guggenmusik Negro Rhygass in den Strassen von Basel im Jahr 2018. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der ganzen Nordwestschweiz wird dieser Tage wieder die Fasnacht gefeiert.
  • Doch der Grossevent steht im Konflikt mit der neusten Lärmschutzverordnung des Bundes.
  • Die Veranstalter müssen darum gratis Ohrstöpsel verteilen und Warnplakate aufstellen.

Am Montag ist es endlich wieder so weit: In Basel-Stadt findet die Fasnacht statt. Bereits heute geht die Berner Fasnacht los.

Wer schon einmal live eine Gugge gehört hat oder einer Clique durch die engen Gassen der Altstadt gefolgt ist, weiss: Trompeten, Trommeln und Piccolos können ziemlich laut werden.

Zu laut, findet der Bund. In der neuen und strengen Lärmschutzverordnung, die seit 2019 gilt, heisst es: «Veranstaltungen mit nicht elektroakustisch verstärktem Schall mit einem mittleren Schallpegel grösser als 93 Dezibel» müssen Warnplakate aufstellen. Und kostenlosen Gehörschutz anbieten.

Basel verteilt gratis Ohrenstöpsel

Die Suva schätzt Fasnachts-Lärm in einer Gasse auf zwischen 95 und 105 Dezibel. Das entspricht etwas zwischen einem Lastwagen und einem Presslufthammer. Die Regelung tritt dieses Jahr wegen der Corona-Pausen erstmals wirklich in Kraft.

Die Stadt Basel bestätigt auf Anfrage die Umsetzung der neuen Weisung. Gehörschutz kann von Montag bis Mittwoch auf dem Claraplatz, dem Marktplatz und dem Barfüsserplatz bei den Comité-Inseln (CINS) bezogen werden.

Auch im Baselbiet, wo vielerorts bereits diese Woche Fasnacht gefeiert wird, ist die neue Vorschrift mehrheitlich angekommen, zeigt eine Umfrage der «bz». In Liestal stehen die Ohrstöpsel-Spender schon im Stedtli bereit. Auch in Sissach BL war die Bewilligung des Umzugs an diese Auflage gebunden gewesen.