Flüchtlinge ziehen ab Mitte Juni in Basler Containersiedlung ein
Ab Mitte Juni ziehen Flüchtlinge in die Containersiedlung auf dem Basler Erlenmattplatz ein. Darunter 25 unbegleitete minderjährige Asylsuchende.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Ukraine-Flüchtlingen entstand auf dem Basler Erlenmattplatz eine Containersiedlung.
- Nun ziehen 75 Schutzsuchende ein, darunter 25 unbegleitete Minderjährige.
- Diese stammen aus verschiedenen Ländern, es gab weniger Ukraine-Flüchtlinge, als erwartet.
Die Containersiedlung für Flüchtlinge auf dem Basler Erlenmattplatz wird ab Mitte Juni bewohnt. 75 Schutzsuchende aus der Ukraine und anderen Ländern sowie 25 unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) werden dort untergebracht.
Insgesamt kann die Siedlung bis zu 140 Menschen beherbergen, wie Kaspar Sutter (SP), Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU), am Mittwoch vor den Medien sagte.
Die Wohnmodule würden je nach Entwicklung der Migrationszahlen drei, maximal fünf Jahre lang genutzt. Die Siedlung werde rund um die Uhr betreut.
Die beiden zweistöckigen Aluminium-Wohncontainer sind in Viererzimmer mit je einer eigenen Nasszelle unterteilt. Hinzu kommen pro Etage zwei Ess- und Aufenthaltsräume mit eingebauter Küche. Die Baukosten für die Siedlung betragen rund 13 Millionen Franken.
Die Siedlung wurde im Gegensatz zu anderen Städten nicht im Notrecht, sondern in einem normalen Bauverfahren erstellt, wie Sutter sagte. Innerhalb eines Jahres habe der Kanton das Projekt realisieren können.
Ursprünglich wurde die Siedlung, die sich auf einer Parzelle im Besitz der Stadt befindet, für Schutzsuchende aus der Ukraine geplant. Für diese gebe es mittlerweile genügend Plätze. Allerdings habe die Anzahl UMA, vor allem aus Afghanistan und der Türkei, in den letzten Monaten stark zugenommen. Deswegen werden auf der Erlenmatt auch solche Jugendliche wohnen.
Die UMA werden auf dem Erlenmatt-Areal in sozialpädagogisch betreuten Wohngruppen untergebracht. Den Anfang macht ab Mitte Juni eine erste Gruppe von zehn Personen. Die anderen Flüchtlinge, also Erwachsene und Familien, werden ab Juli eintreffen, wie Renata Gäumann, kantonale Koordinatorin für Asyl- und Flüchtlingswesen, erklärte.
Einsprachen nach klärenden Gesprächen zurückgezogen
Gegen die Siedlung seien vier Einsprachen eingegangen, wie Projektleiter Roman Sladek sagte. Diese seien aber nach klärenden Gesprächen zum Bauvorhaben wieder zurückgezogen worden. Dies sei auch mit ein Grund gewesen, weshalb das Projekt relativ schnell umgesetzt werden konnte.
Neben der Wohnsiedlung steht auch ein Schulcontainer. Dort findet bereits jetzt Unterricht statt. Es handelt sich um Einführungsgruppen für die Sekundarstufe II. Nicht nur Flüchtlinge, sondern auch andere zugezogene Jugendliche besuchen dort den Deutschunterricht.
Der Container bietet auch Platz für einen Kindergarten und eine Primarschulklasse. Ursprünglich war der Schulraum für die Kinder ukrainischer Familien bestimmt. Deren Zahl ist aber nicht so gross wie letztes Jahr angenommen, wie Regierungsrat Sutter weiter sagte.