Genfer kaufen für 400 Millionen Franken pro Jahr in Frankreich ein
Eine repräsentative Umfrage zeigt: Genfer kaufen in Frankreich jährlich für 400 Millionen Franken ein. Die Kantonsregierung hält das für nicht «dramatisch».
Das Wichtigste in Kürze
- Einwohner des Kantons Genf geben jährlich etwa 400 Millionen Franken in Frankreich aus.
- Das sei laut Kantonsregierung wegen des Gesamtumsatzes von 7,6 Mia. nicht «dramatisch».
- Die Daten wurden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage erhoben.
Genferinnen und Genfer geben rund 400 Millionen Franken pro Jahr für Einkäufe im benachbarten Frankreich aus. Angesichts des Gesamtumsatzes von 7,6 Milliarden Franken im Grossraum Genf ist der Einkaufstourismus nach Ansicht der Kantonsregierung nicht «dramatisch».
Der Staatsrat stellte am Montag die erste derartige Studie zu den Konsumgewohnheiten im Grossraum Genf vor.
Nicht unerwartet weist der Raum Genf gegenüber der französischen Grenzregion eine negative Handelsbilanz aus.
400 Millionen Franken pro Jahr
So gibt ein Schweizer Haushalt von 100 Euro 9 Euro in französischen Geschäften aus. Ein Einwohner des benachbarten Frankreichs konsumiert für 5 von 100 Euro in der Schweiz.
In Frankreich beträgt der Genfer Konsum 400 Millionen Franken pro Jahr. In umgekehrte Richtung gehen 150 Millionen Franken pro Jahr an den Detailhandel der Schweiz. Das zeigt die in 3400 Haushalten durchgeführte repräsentative Umfrage.
«Der Umsatzschwund über die Grenze ist sehr real, auch wenn das Phänomen volumenmässig nicht dramatisch ist.»
Genfer Grossrat erlaubt drei Sonntage pro Jahr mit geöffneten Geschäften
Das stellte der Genfer Regierungspräsident Antonio Hodgers (Grüne) vor den Medien fest.
Die Studie wurde nur einen Monat vor dem nächsten Abstimmungssonntag vom 19. Mai veröffentlicht, an dem der Kanton Genf über liberalere Ladenöffnungszeiten abstimmt. Die bürgerliche Mehrheit im Genfer Grossrat hatte im September entschieden, drei Sonntage pro Jahr mit geöffneten Geschäften einzuführen.
Damit wollten sie den vom Einkaufstourismus gebeutelte Detailhandel in Genf attraktiver machen und Arbeitsplätze retten, lautet das Argument. Gegen das Gesetz ergriffen die linken Parteien und die Gewerkschaften das Referendum.