Gesellschaft zeigt sich solidarisch mit Adam Quadroni
Der Whistleblower Adam Quadroni hat den Kartell-Skandal in der Bündner Baubranche aufgedeckt. Seither kämpft er um seine drei Töchter. Ein Student will Adam Quadroni nun per Crowdfunding ermöglichen, vor das Bundesgericht ziehen zu können. Mit Erfolg: Am ersten Tag der Sammelaktion konnten bereits 30'000 Franken gesammelt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Whistleblower Adam Quadroni hat das Baukartell im Kanton Graubünden auffliegen lassen.
- Seither kämpft er darum, seine drei Töchter wieder in freier Umgebung zu sehen.
- Ein junger Student will mit einer Crowdfunding-Aktion Geld für das Gerichtsverfahren sammeln.
Adam Quadroni hat den wohl grössten Bauskandal der Schweiz aufgedeckt. Es handelt sich um die bisher grössten illegalen Absprachen im Hoch- und Tiefbau, welche die Wettbewerbskommission in der Schweiz bisher untersucht hat. Bündner Baufirmen haben über Jahre hinweg die öffentliche Hand und Private um mehr als 100 Millionen Franken betrogen.
Quadroni, der die Beweise dem Online-Magazin «Republik» vorgelegt hat, stieg im Jahr 2006 aus dem Kartell aus. Er konnte den Betrug nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. Eigentlich sollte er als Held gelten – und doch ist Adam Quadroni heute ruiniert. Seine Firma ist pleite und er kämpft um das Recht, seine drei Töchter in freier Umgebung sehen zu dürfen. Dies wird ihm bis heute von den Gerichten verwehrt. Geld, um die Kosten für eine Rechtsvertretung decken zu können, hat Quadroni nicht.
Crowdfunding für Bundesgerichtsverfahren
Der Zürcher Student Natanael Wildermuth möchte mit einer Crowfundingkampagne nun für Gerechtigkeit sorgen. Der junge Mann sammelt Geld, damit sich Quadroni einen allfälligen Weiterzug vor das Bundesgericht leisten kann.
Aktion startet mit grossem Erfolg
Die am Freitag gestartete Sammelaktion stösst auf grossen Erfolg. Auf der Spendeplattform «wemakeit» kamen bereits am ersten Tag fast 30'000 Franken zusammen. Ein Riesenerfolg. Interessierte können noch weitere 29 Tage Geld spenden.
Das Crowfunding-Projekt erhält auch prominente Unterstützung. Alt-Bundesgerichtspräsident Giusep Nay steht rechtsberatend zur Seite und übernimmt die finanzielle Kontrolle der Kampagne.
«Ich stehe für die Gerechtigkeit ein»
«Ich stehe für
die Gerechtigkeit ein. Ich will, dass geschehenes Unrecht wiedergutgemacht
wird», kommentiert Natanael Wildermuth seine Beweggründe, dem gefallenen
Bauunternehmer zu helfen. Nicht zuletzt wolle er dadurch erreichen, dass
Quadroni zusammen mit seinen Töchtern eine schöne Zukunft hat. Als angehender
Unternehmer würde es ihm zudem am Herzen liegen, zu einem fairen Gründerfeld
für junge Unternehmer in der Bauindustrie beizutragen.