Gewalt im Sudan: UN-Menschenrechtsrat fordert Ende der Kämpfe

In einer Dringlichkeitssitzung hat der UN-Menschenrechtsrat sich für eine Beendigung der Kämpfe im Sudan ausgesprochen.

FILE - Smoke rises in Khartoum, Sudan, on April 22, 2023. In the country's capital, Sudan's army and the paramilitary group known as the Rapid Support Forces have battled in the streets with automatic rifles, artillery and airstrikes. An AP journalist, waiting for a chance to leave the country, sheltered with a diverse group of more than a dozen people who hunkered down in a small hotel in central Khartoum. (AP Photo/Marwan Ali, File) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UN-Menschenrechtrat, will das Kämpfe im Sudan beendet werden.
  • Zudem solle humanitären Einrichtungen ungehinderter Zugang zu den Menschen gewährt werden.
  • Der Sudan selbst lehnt die Einmischung in seine inneren Konflikte ab.

Das Ergebnis ist nur knapp ausgefallen. Trotzdem haben sich 18 Stimmen im UN-Menschenrechtsrat dafür ausgesprochen, dass der Sudan seine verheerenden Kämpfe beendet.

Bei der Dringlichkeitssitzung in Genf am Donnerstag haben 15 Staaten mit Nein gestimmt, 14 haben sich enthalten. Neben Einstellung der Kampfhandlungen, habe der Rat auch den ungehinderten Zugang für humanitäre Organisationen gefordert.

UN-Menschenrechtsrat fordert Einhaltung des humanitären Völkerrechts im Sudan

Er forderte auch die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Das sieht unter anderem den Schutz von Zivilisten vor. Der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hatte die Gewalt zum Auftakt des Treffens ebenfalls verurteilt.

Der Sudan und unter anderem China, Kuba und Algerien lehnten das Prozedere in die inneren Angelegenheiten des Sudan ab. Die Resolution könne die Friedensbemühungen unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens untergraben. Die Sondersitzung war von Deutschland, Grossbritannien, den USA und Norwegen beantragt worden.

Sudanesische Streitkräfte in Khartum. - AFP

Die 47 Mitglieder des UN-Menschenrechtsrates werden von der UN-Vollversammlung für jeweils drei Jahre gewählt. Ob sie selbst die Menschenrechte einhalten, ist dafür unerheblich.

In dem Land am Horn Afrikas ist ein lange schwelender Machtkampf am 15. April eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheit RSF seines Vizes Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht.

Luftangriffe auf Wohnviertel

Türk verurteilte die Luftangriffe der sudanesischen Armee auf bevölkerungsreiche Wohnviertel. Ebenso verurteilte er die Taktik der rivalisierenden Miliz, Wohnhäuser zu besetzen und Bewohner zu verjagen. Hunderte Menschen seien umgekommen, Tausende verletzt worden. Hunderttausende Menschen seien im Land und über die Grenzen in Nachbarländer geflohen.

Millionen Menschen, die Hilfsorganisationen vor der jüngsten Gewalt mit Nahrung und Medizin versorgten, seien nun auf sich gestellt. Türk verurteilte die Plünderung der Vorratslager. Es drohe eine Hungerkatastrophe. 50 000 schwer unterernährte Kinder erhielten keine lebensrettende Unterstützung mehr.

«Jahrelange Entwicklungsanstrengungen werden durch Beschädigungen der Wasser-, Strom- und Kommunikationsinfrastruktur zunichtegemacht», sagte Türk. «Es gibt immense Schäden, die die Hoffnungen und Rechte von Millionen Menschen zerstören.»