Globus-Gruppe mit erneutem Umsatztaucher wegen Ladenschliessungen
Der Krebsgang bei Globus geht weiter. Das Unternehmen musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 5,6 Prozent auf 762,7 Millionen Franken hinnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Globus muss für 2019 einen Umsatzrückgang von 5,6 Prozent hinnehmen.
- Grund dafür sind unter anderem Ladenschliessungen.
Schuld am Taucher seien vor allem Filialschliessungen, die nach der Integration der Marken Schild und Herren-Globus in Globus erfolgt seien, teilte die Migros-Tochter am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Zudem hatte Globus das Warenhaus im Genfer Centre Balexert dichtgemacht. Auf vergleichbarer Fläche konnte der Umsatz in den Filialen indessen um knapp 1 Prozent gesteigert werden.
Im umkämpften Onlinegeschäft machte Globus einen Sprung. Hier hat die Gruppe den Umsatz mit einem Plus von 111 Prozent mehr als verdoppelt. Eine absolute Zahl nannte Globus allerdings nicht.
Trotzdem zufrieden
Aufgrund der schwierigen Marktlage «sind wir mit dieser Entwicklung sehr zufrieden», erklärte Globus-Gruppenchef Thomas Herbert. «Nicht nur ist es uns erneut gelungen, den Online-Umsatz mehr als zu verdoppeln, auch stationär konnten wir auf vergleichbarer Fläche die Position halten, was insbesondere auf die hervorragende Serviceleistung unserer Mitarbeiterinnen zurückzuführen ist.»
Mit der bereinigten Marken- und Filialstruktur sowie dem starken Onlineshop habe Globus in den vergangenen zwei Jahren die Basis für eine langfristig erfolgreiche Zukunft gelegt, hiess es weiter.
Läden lange geschlossen
Zu den Zahlen unter dem Strich äusserte sich Globus nicht. Im Jahr 2018 hatte Globus der Konzernmutter Migros das Ergebnis verhagelt. Aufgrund der Ertragslage und der Aussichten der Warenhauskette musste sie Wertberichtigungen von 90 Millionen Franken vornehmen. Hinzu kam ein Betriebsverlust bei der Globus-Gruppe in unbekannter Höhe, zu dem der radikale Umbau beigetragen hatte.
So wurden die Marken Schild und Herren Globus eingestampft sowie eine Reihe von Filialen dichtgemacht oder umgebaut. Dadurch waren gewisse Läden wochenlang geschlossen. Zuvor hatte man noch die alten Kleiderbestände liquidieren müssen. Der Umsatz fiel 2018 um 5,7 Prozent auf noch 808 Millionen Franken.
Angesichts der schwierigen Lage stellte die Migros ihre Warenhauskette im Sommer zum Verkauf, die sie im Jahr 1997 erworben hatte. Den beabsichtigten Verkauf begründete der «orange Riese» allerdings vor allem mit der Ausrichtung von Globus auf das Premium- und Luxus-Segment. Dadurch entferne sich Globus «weiter von der DNA der Migros». Für die Zukunft sehe man immer weniger gemeinsame Berührungspunkte und Synergien. Das Unternehmen habe ausserhalb der Migros-Gruppe bessere Erfolgsaussichten.
Bekannt ist, dass Globus-Chef Thomas Herbert die Gruppe kaufen will. Herbert leitet die Warenhauskette seit 2015 und hält zudem rund 3 Prozent an der Migros-Tochter. Herbert war einer der Hauptaktionäre der Modekette Schild, die 2013 von Globus aufgekauft wurde. Als weiterer Interessent wird laut Medienberichten auch die Signa-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko gehandelt. Abgewinkt hat hingegen der Unternehmer und einstige Denner-Chef Philippe Gaydoul.