Handys haben nach zwei Jahren ausgedient

Die Lebensdauer eines Handys wird in der Schweiz auf knapp zwei Jahre geschätzt - zumindest bei der Jugend. Ein aktueller Bericht der ZHAW zeigt, dass die Hälfte der Teenager ein neues Gerät erhält, obwohl das alte noch funktioniert.

55 Tonnen Recyclingstoffe

Gemäss den Medienpsychologen, die den Bericht verfasst haben, ist bei den Jugendlichen «kaum ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit dem Handy» vorhanden. Deshalb schätzen sie, dass etwa 500'000 einwandfrei funktionierende Geräte bei Deutschschweizer Jugendlichen zuhause in den Schubladen herumliegen. Insgesamt schlummern so über 17 Tonnen an Metallen und über 38 Tonnen an Kunststoffen ungenutzt in Haushalten, obwohl sie recycelt werden könnten. Bei der Herstellung neuer Geräte fehlten dann vor allem diese wertvollen Metalle, schreibt die ZHAW.

Ein Grund, weshalb die 12- bis 19-Jährigen ihre alten Geräte nicht zurückgeben wollen, sieht der Jugendmedienschutz-Beauftragte der Swisscom, Michael In Albon, bei den Daten: «Sie wollen vielleicht ihre Fotos, Musik und Chatverläufe nicht für immer löschen». Immerhin jeder Vierte verschenkt sein gebrauchtes Handy.

Seine Teenager seien «süchtig» nach ihrem Handy, stört sich ein Vater. Und legt kurzum das Internet der ganzen Stadt lahm. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Einem Bericht zufolge ersetzen Schweizer Jugendliche ihr Handy nach knapp zwei Jahren.
  • Der Hauptgrund dafür ist der Wunsch nach einem besseren und neuartigeren Modell.
  • Fast eine halbe Million der noch eigentlich funktionierenden Geräte sollen zuhause in der Schublade landen.

Das Handy ist aus dem Alltag der meisten Jugendlichen nicht mehr wegzudenken - 99 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in der Schweiz besitzen eines. Im Durchschnitt ersetzen diese ihr Gerät aber bereits nach knapp zwei Jahren, wie der am Mittwoch veröffentlichte JAMESfocus-Bericht der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Swisscom zeigt.

Oft sei beim Kauf der Wunsch nach einem neueren oder besseren Modell ausschlaggebend. Weil die Hersteller etwa alle zwei Jahre neue Geräte auf den Markt bringen und die Verträge oft genau so lange laufen, werden die Jugendlichen quasi zu einem Ersatz verleitet, obwohl ihr Handy noch funktioniert.