«Ich habe sie nie streiten gehört!»

Nachbarn der toten Schweizer Familie in der Kleinstadt Mapleton im US-Bundesstaat Utah, können sich nicht erklären, wie es zu der Tat kam. Die Polizei geht derweil von einem Familiendrama aus.

«Ich habe sie nie streiten gehört, ich habe nie irgendetwas dort drüben gehört», sagte Nachbar Doug Allan gegenüber dem lokalen Radiosender «KSL». Wenn er am Morgen aufgestanden sei, habe er mit Schock die 15 bis 20 Polizeiwagen bemerkt. «Ich dachte mir nur, das sieht nicht gut aus. Es ist eine traurige Sache, diese Kinder haben das sicherlich nicht verdient», so der Mann im Interview.

Der Polizeichef der Kleinstadt Mapleton, John Jackson, sagte, dass der Vorfall für die Gemeinde schwer zu verdauen sein wird. «Das wird unsere Gemeinschaft erschüttern. Einige werden in Tränen ausbrechen, denn hier sorgen sich Menschen umeinander. Das wird sie deshalb hart treffen. Aber sie werden zusammenkommen, das tun sie immer.»

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Familiendrama in der Kleinstadt Mapleton im US-Bundesstaat Utah sind drei Schweizer ums Leben gekommen.
  • Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Mord mit anschliessendem Suizid handelt.
  • Die kleine Gemeinde ist schockiert, Nachbarn können es nicht fassen.

Mutter, Tochter und Sohn sind Schweizer

Beim Familiendrama in der Kleinstadt Mapleton im US-Bundesstaat Utah sind am Freitag vier Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei bestätigte, dass alle vier Schussverletzungen aufweisen. Das EDA bestätigt den Tod dreier Schweizer Staatsbürger.

Gemäss Polizeichef John Jackson handelt es sich bei den Toten um Timothy G. (45), Jessica G. (42), sowie Samantha B. (16), Tochter von Jessica, und Alexandre G. (5), gemeinsamer Sohn von Timothy und Jessica. Die Familie ist erst im Juli aus der Schweiz in die Kleinstadt gezogen, weil Timothy dort für Nestlé arbeiten sollte.

Betreuer in der Schule

Auch Nestlé hat sich in einer Stellungnahme zum Vorfall geäussert: «Wir sind schockiert und traurig, vom Tod von unserem Mitarbeiter und seiner Familie zu erfahren».

An der Mountain High School, an der Samantha zur Schule ging, wurden einige Betreuer eingesetzt. Eine Sprecherin der Schule sagte, dass es ein «paar Tränen» gegeben habe. «Die Familie war relativ neu in der Umgebung, es hat darum vor allem Schüler getroffen, die mit dem Mädchen in die selbe Klasse gingen».

Polizei geht von Mord mit anschliessendem Suizid aus

Die Polizei sagte gegenüber «KSL», die medizinische Untersuchung werde genauere Angaben liefern, was mit der Familie genau geschah. Man würde aber von einem sogenannten «Mord-Suizid», also einem Mord mit anschliessendem Suizid ausgehen.

Familiendrama in Utah kostet vier Menschen, darunter drei Schweizern, das Leben. - Sammy Jo Hester / The Daily Herald via AP