Im Winter 2017/18 gabs gleich mehrere Rekorde

Ausserordentlich viel Schnee, eine sehr hohe Lawinengefahr und der wärmste Januar seit Messbeginn prägten den vergangenen Winter.

Diesen Winter waren viele Lawinensprengungen nötig. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Januar 2018 war der wärmste seit Messbeginn vor über 150 Jahren.
  • Der Winter 2017/18 geht auch in Sachen Schneemassen und Lawinengefahr in die Rekordbücher ein.
  • Am 22. Januar 2018 gab das SLF erstmals seit 1999 wieder grossflächig die höchste Gefahrenstufe 5 «sehr gross» heraus.

Nach drei schneearmen Jahren war der Winter 2017/18 wieder «lang und schneereich» - allerdings nur in den Bergen, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos GR am Donnerstag in seinem Saison-Rückblick mitteilte. Weil der Januar so warm war, fiel der Niederschlag in tieferen Lagen meist als Regen.

In Höhenlagen oberhalb von 1500 Metern über Meer war der Winter einer der schneereichsten der letzten 30 Jahre. Unterhalb von 1000 Metern lag hingegen nur knapp halb so viel Schnee wie im Durchschnitt.

Intensiv schneite es im November, Dezember und insbesondere im Januar. In hohen Lagen fielen von Ende Dezember bis zum 23. Januar gebietsweise 2,5 bis 5 Meter Schnee. Am meisten schneite es im sonst eher trockenen Wallis – gebietsweise so viel wie nur alle 75 Jahre. Die Messstationen in Saas-Fee und Zermatt registrierten die höchsten Januar-Neuschneesummen seit mehr als 70 Jahren.

Wer skifahren ging, musste die Lawinengefahr beachten. - Keystone

Höchste Gefahrenstufe

Für den 22. Januar gab das SLF erstmals seit 1999 wieder grossflächig die höchste Gefahrenstufe 5 «sehr gross» heraus. Vor allem im Wallis und in Graubünden gingen viele grosse und auch sehr grosse Lawinen ab.

Die Situation war dennoch weniger extrem als in der Lawinenperiode im Februar 1999. Damals war vor der Lawinenphase in 30 Tagen ein Drittel mehr Schnee gefallen als in der vergleichbaren Periode in diesem Jahr. Zudem hatte es bis in tiefere Lagen gescheit. Anzahl und Ausmass von Lawinen und Schäden waren 1999 deutlich grösser.

Überdurchschnittlich viele Lawinenopfer

Die Schneemassen forderten überdurchschnittlich viele Opfer: Bei 19 Lawinenunfällen starben 26 Personen. Bei den Lawinenopfern handelte es sich ausschliesslich um Wintersportler. 18 Personen waren auf Touren unterwegs und sieben Personen auf Variantenabfahrten. Eine Person wurde auf einem geöffneten Winterwanderweg in Zermatt von einer Lawine erfasst.

Das Wochenende verspricht vor allem in den Bergen sonnig zu werden. - Keystone