In Corona-«Arena»: Masken-Martullo wettert gegen Bundesrat
In SRF-«Arena» wurde unter anderem über den Exit-Plan des Bundesrates und Schutzmasken diskutiert. Dabei zettelte SVP-Martullo hitzige Diskussionen an.
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SRF - Magdalena Martullo Blocher über Schutzmasken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gestrige Ausgabe der «Arena» drehte sich wieder einmal um das Thema Coronavirus.
- Dabei wurde hitzig über den Exit-Plan des Bundesrates diskutiert.
«Wollen Sie noch über Corona sprechen?», fragt Sandro Brotz die SRF-«Arena»-Zuschauer gleich zu Beginn der Sendung. «Ich glaube wir müssen», beantwortet der Moderator seine Frage gleich selbst. Denn die «choge» Krankheit habe unser Leben auf den Kopf gestellt.
In der 6. Woche des Shutdowns ist eine Debatte darüber entstanden, ob die Corona-Lockerungen zu einer Ungleichbehandlung der Geschäfte und Branchen führen.
«Man hat zu spät reagiert»
Zu Gast im Studio waren: Magdalena Martullo-Blocher, Nationalrätin SVP, Jacqueline Badran, Nationalrätin SP, Beat Walti, Nationalrat FDP und Erich Ettlin, Ständerat CVP.
Gleich zu Beginn der Sendung wetterte Martullo-Blocher über den Exit-Plan des Bundesrates: «Der Shutdown war anfangs sicher nötig, weil man zu spät und nicht konsequent reagiert hat», so die SVP-Nationalrätin. Man habe nicht auf die SVP gehört, welche schon lange eine Grenzschliessung gefordert hatte.
Allerdings hätte man laut ihr bereits damals einen Plan vorlegen sollen, ab wann die Geschäfte wieder öffnen werden. «Jetzt muss man den Mut haben und die Führung übernehmen», so die Zürcherin. Man spreche immer von der Wirtschaft, aber eigentlich gehe es ja um Einzelschicksale.
FDP-Walti: Krise hat Wendepunkt erreicht
Auch die FDP kritisierte den Exit-Plan des Bundesrates: Er lasse zu viele Fragen offen. Allerdings ist sich FDP-Walti sicher, dass die Krise nun einen Wendepunkt erreicht habe: «Wir befinden uns nicht in einer verlorenen Situation», so der Zürcher.
Auch SP-Badran äusserte sich nicht nur positiv über das Vorgehen des Bundesrates. «Natürlich wurden da auch Fehler gemacht», sagt die Parteikollegin von Bundesrat Alain Berset.
Allerdings müsse man bedenken, dass man noch nie mit einer Gesundheitskrise dieses Ausmasses konfrontiert gewesen sei. Für sie ist eine schrittweise Auflösung des Shutdowns die einzig richtige Alternative.
Für CVP-Ettlin ist nun wichtig, ein gutes Mass zwischen der Gesundheit der Bevölkerung und der Wirtschaft zu finden.
Martullo-Blocher: «Masken wurden verteufelt»
Zum Schluss kommt die Diskussions-Runde noch auf das berühmt-berüchtigte Thema Schutzmasken zu sprechen.
Einer Büdner Wirtin, welche per Video-Chat zugeschaltet wurde, bietet Martullo-Blocher nicht nur guten Rat - «im Kanton Graubünden hat es genügend Raum um bis in die Alpen zu stuhlen» - sondern auch Material an. «Wenn sie keine Masken haben, können Sie zu mir kommen. Das wissen Sie», so die SVPlerin.
«Bern kann nicht zentral für alle Gastrobetriebe entscheiden. Wenn wir den Sommer nicht nützen wird es gerade die Berg-Kantone schlimm treffen», ist sie sich sicher.
Sie fordert, dass der Bundesrat nun den Leuten Schutzmasken zur Verfügung stellt. «Die Masken wurden am Anfang sogar noch verteufelt. Es wurde behauptet sie schaden mehr als das sie nützen. Nun wurde bewiesen, dass das falsch ist», wettert sie.
Dem stimmte auch der Epidemiologe Marcel Salathé von der EPFL in Lausanne zu: «Wir haben sehr starke Evidenzen, dass die Masken etwas bringen», stellte er in der letzten Sendung klar.
Badran nicht begeistert von Schutzmasken
Wenig begeistert von Schutzmasken ist ihre Polit-Kollegin Jacqueline Badran. «Mein Kopf ist zu klein und ich wäre ziemlich nicht imstande, die Schutzmasken korrekt an- und auszuziehen», so die SP-Frau.
Weiter müsse man enorm viele Trage-Anweisungen befolgen, damit die Masken auch wirklich nützen. Sie zweifelt deshalb an der Praktikabilität der Schutzmasken.