In der Sitter leben weniger Fische

Fische und Flusskrebse in der Sitter sind bedroht – Klimawandel und Wasserkraftnutzung als Hauptursachen.

In der Sitter schwimmen weniger Fische. - Google Streetview

In der Sitter hat sich die Zahl der Fische reduziert. Zu den Gründen gehören die höheren Temperaturen im Bach oder die Nutzung von Wasserkraft. Verbessert hat sich hingegen die Wasserqualität.

Von 2020 bis 2023 seien in der rund 70 Kilometer langen Sitter noch elf Fischarten sowie Edel- und Steinkrebse nachgewiesen worden, teilte die Sitterkommission am Mittwoch mit. Sieben der Fischarten sowie beide Flusskrebsarten seien potenziell gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Ein Bestand der Fischart Nasen, wie er 2010 noch oberhalb von Bischofszell nachgewiesen wurde, sei zwischenzeitlich ganz erloschen.

Einzig die Bestände von Bachforelle und Groppe im oberen Sitterabschnitt sowie der Schneider im unteren Abschnitt seien mit ihrer Bestandsgrösse typisch für ein solches Gewässer.

Die langfristige Entwicklung zeigt sich unter anderem auch bei der Angelfischerei im Bach: 1990 betrug der Ertrag 4,2 Tonnen Fisch, 2021 waren es bloss noch 141 Kilogramm.

Klimawandel trifft kälteliebende Arten hart

Für die Entwicklung gibt es verschiedene Gründe: Wegen des Klimawandels wird das Wasser der Sitter immer wärmer.

Dies wirke sich auf kälteliebende Fischarten wie Bachforellen und Äschen negativ aus. Für sie seien bereits Wassertemperaturen über 20 Grad kritisch. Im Unterlauf der Sitter wurden aber schon über 25 Grad gemessen.

Einen Einfluss habe auch die Nutzung der Wasserkraft entlang der Sitter. Einige Stauwerke seien nicht oder nur eingeschränkt «fischgängig».

Auswirkungen zeigten auch Schwankungen im Wasserstand, die von den Anlagen ausgelöst werden. Jungfische und Kleinlebewesen würden deshalb häufig auf dem Trockenen stranden und verenden.