In Kreuzlingen TG sterben Lädeli wegen Einkaufstouris weg

Im thurgauischen Kreuzlingen sterben die Lädeli weg – zu gross ist die Konkurrenz ennet der Grenze. Die Stadt kann nicht viel dagegen unternehmen.

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Nau.ch/Nico Leuthold - «Besondere Herausforderung»: Thomas Niederberger, Stadtpräsident von Kreuzlingen TG, spricht über das Ladensterben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Läden in Kreuzlingen fallen dem Einkaufstourismus zum Opfer.
  • Denn: Herr und Frau Schweizer kaufen lieber wenige Kilometer entfernt in Deutschland ein.
  • Ein weiterer Grund ist laut Stadtpräsident Thomas Niederberger der Onlinehandel.

Kreuzlingen TG liegt an der Grenze zu Deutschland. Das bekommen die Läden in der Stadt zu spüren: Einwohnerinnen und Einwohner gehen lieber bei den Nachbarn im Norden shoppen – dort ist es nämlich günstiger. Immer mehr Läden ziehen sich deshalb zurück.

So zum Beispiel die Filiale von Modehändler Vero Moda. In wenigen Tagen schliesst sie ihre Türen. «Tatsächlich hatten wir zu wenig Kundschaft», begründet das Unternehmen beim «St. Galler Tagblatt».

Ähnlich steht es um die Bodega-Filiale: Auch sie geht Ende Februar zu. «Wenn die Kreuzlinger Konstanz unterstützen wollen, dann sollen sie das tun», sagt die Inhaberin bitter.

Auch Onlinehandel vermiest Lädeli das Geschäft

Stadtpräsident Thomas Niederberger gibt den Einkaufstouristinnen und -touristin die Schuld – zumindest teilweise. «Ich denke, dass es für die Detaillisten direkt an der Grenze eine besondere Herausforderung ist, erfolgreich wirtschaften zu können.» Ein weiterer Grund: Seit Corona hat der Onlinehandel noch einmal zugelegt – das spürt man auch in Kreuzlingen.

Er könne kaum etwas gegen das Lädelisterben tun, wie er zu Nau.ch sagt. «Ehrlich gesagt haben wir als Stadt relativ wenig Möglichkeiten.»

Einige Massnahmen habe Kreuzlingen aber dennoch ergriffen: Zum Beispiel habe man eine Nutzungsanalyse durchgeführt und ein Coworking-Space eingerichtet, um mehr Leben in den Boulevard zu bringen. Auch ein leerer Laden soll zum Pop-Up-Store umfunktioniert werden.

«So versuchen wir, mitzuhelfen. Aber schlussendlich ist entscheidend, ob die Leute ihre Einkäufe hier im Boulevard tätigen.»

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Deshalb begrüsst Niederberger auch den Vorschlag, dass wir nur noch für maximal 150 statt 300 Franken in Deutschland einkaufen dürfen. Für die Detaillisten «wäre es gut, würde man die Grenzen anpassen.»

Im November hat der Bundesrat dazu eine Vernehmlassung eröffnet. Er will so den Einkaufstourismus dämpfen.