In Zürich sprechen immer mehr Verkäufer nur Englisch

In Zürich spricht immer mehr Personal in Läden und Restaurants nur Englisch. Bei «Pret A Manger» ist die deutsche Sprache nicht mal mehr Anstellungskriterium.

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Nau.ch / Drone-Air-Media.ch - Zürchern fällt auf, dass immer mehr Verkaufspersonal nur noch Englisch statt Deutsch spricht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zürcher Läden und Gastro-Betriebe setzen vermehrt auf englischsprachige Mitarbeitende.
  • Bei der Sandwich-Kette «Pret A Manger» etwa ist Englisch wichtiger als Deutsch.
  • Eine Umfrage von Nau.ch zeigt: Viele Zürcher haben sich bereits daran gewöhnt.

Wer in Zürich shoppen oder essen geht, wird vom Personal regelmässig auf Englisch angesprochen. Immer öfter kommt es vor, dass auf eine deutsche Antwort der Kunden lediglich Schulterzucken folgt. Denn: Die Betriebe setzen vermehrt auf Personal, das nur Englisch spricht.

Dazu zählt etwa die Sandwich-Kette «Pret A Manger» am Zürcher Löwenplatz. «Wir haben bei uns Verkäufer und Verkäuferinnen, die ausschliesslich Englisch sprechen», bestätigt Samir Obaidi von «Pret A Manger» auf Anfrage.

In Zürich setzen immer mehr Läden und Gastro-Betriebe auf fremdsprachige Mitarbeitende. (Symbolbild) - Keystone

Sind da die Kommunikationsprobleme nicht vorprogrammiert? «Falls jemand kein Englisch spricht, haben wir immer einen Mitarbeiter, der Deutsch spricht im Shop.» Die Reaktionen auf die fremdsprachigen Verkäufer seien meistens positiv, so Obaidi.

Englisch bei Bewerbung wichtiger als Deutsch

Wer bei der britischen Sandwich-Kette arbeiten will, muss nicht einmal eine Landessprache beherrschen. «Es ist natürlich von Vorteil, wenn die Mitarbeitenden Deutsch sprechen, es ist aber kein Anstellungskriterium», erklärt Obaidi.

Umfrage

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Ganz im Gegenteil: «Da wir viele ausländische Gäste haben, welche kein Deutsch sprechen, ist das Beherrschen der englischen Sprache fast schon ein Anstellungskriterium.»

«Passt zu Weltstadt Zürich»

Viele Zürcher haben sich mittlerweile fast schon an diesen Zustand gewöhnt, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt. «Mich stört das nicht, ich verstehe alles, was sie sagen», sagt etwa Max.

Auch Felix hat mit der englischen Sprache kein Problem. «Das liegt vermutlich daran, dass wir einer jüngeren Generation angehören und früh in der Schule Englisch sprachen», sagt er zu Nau.ch.

Auch auf Social Media geschehe vieles nur noch in Englisch: «Das ist jetzt wohl die neue Normalität.»

Diese Entwicklung passe zu einer Weltstadt wie Zürich, findet etwa Christa. Karsten hingegen denkt auch an jene, die mit Englisch nicht durchkommen. «Man muss sich schon bewusst sein, dass nicht jeder so offen ist», sagt er. Es brauche wahrscheinlich für alle ein Umdenken.