Jüngling-Brunnen erneut geköpft
Der Jüngling-Brunnen am Rosenberg in St. Gallen ist momentan kopflos. Eine tragische Geschichte, denn die Statue wurde nicht das erste Mal enthauptet.
This browser does not support the video element.
Nau - Die leidvolle Geschichte des Jüngling-Brunnens in St. Gallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am vergangenen Wochenende wurde die Brunnenfigur am Rosenberg in St. Gallen erneut kopflos aufgefunden.
- 2008 wurde der Kopf gewalttätig entfernt und im nahen Quartier für einen Einbruch verwendet.
- Die tragische Geschichte des Brunnens begann bereits im Jahre 1930.
Der Kopf des Jüngling-Brunnens in St. Gallen ist entfernt worden. Mal wieder. Die Brunnenfigur, wie sie heute an der Verzweigung Dufour- und Winkelriedstrasse steht, gibt es schon seit mehr als 80 Jahren. «Der Kopf befindet sich jetzt beim Steinmetz», verrät Wendelin Germann, zuständiger der Brunnenanlagen und Denkmäler der Stadt St.Gallen. Er kennt auch die lange Leidensgeschichte des Brunnens.
This browser does not support the video element.
Nau - Was geschieht jetzt mit dem Köpf des Jünglings?
Kopf für Einbruch missbraucht
Nachdem der Vorgänger des Jünglings von einem Fahrschüler umgefahren wurde, errichtete die Stadt St. Gallen 1936 die heutige Brunnenfigur. Bereits 1940 wurde diese das erste Mal enthauptet. Der nächste Vorfall ereignete sich erst um die Jahrtausendwende: 2000 erwischte wieder ein Autofahrer das Konstrukt. Wieder rollt der Kopf. Im Jahr 2008 kam es zu einem kuriosen Vorfall: Vandalen rissen dem armen Jüngling erneut den Kopf ab und benutzten diesen dann als Hilfsmittel für einen Einbruch.
Ermüdungsbruch
Wendelin Germann geht beim jetzigen Vorfall aber von einer natürlichen Ursache aus: «So wie es aussieht, ist es die alte Bruchstelle, welche altersmüde geworden ist.» Es habe nicht viel gebraucht, bis der Kopf von den Schultern gefallen sei. «Das Haupt wird mit einem Stahlbolzen verstärkt und fällt jetzt hoffentlich nicht mehr so leicht ab.»
This browser does not support the video element.
Nau - Das gesamte Interview mit Wendelin Germann.