Kloten ZH: Mann vor zwei Jahren in Brasilien verschwunden

Letzte Woche ist publik geworden, dass ein 53-jähriger Klotener seit bald zwei Jahren vermisst wird. Der Mann kehrte aus seinen Ferien in Brasilien nie zurück.

Resende und Rio de Janeiro trennen rund 170 Kilometer. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 15. November 2016 ist ein Schweizer in Brasilien verschwunden.
  • Er war mit seiner Frau im Urlaub, seither fehlt jede Spur von ihm.
  • Wird er innert eines Jahres nicht gefunden, gilt er offiziell als verschollen.

Vor rund 22 Monaten ist ein Mann aus Kloten in Brasilien verschwunden. Der Verschollenenaufruf des Bülacher Bezirkgerichts wurde nun auch dort amtlich publiziert. Angesichts der Berichte in den brasilianischen Medien ist fraglich, ob der Vermisste je wieder auftauchen wird.

Der gebürtige Italiener war im November 2016 mit seiner brasilianischstämmigen Ehefrau in ihrem Heimatland in den Ferien. In Itatiaia, einer Kleinstadt zwischen Rio de Janeiro und São Paolo, hatten die beiden ein Ferienhaus gemietet. Laut Medienberichten habe er einen Tag vor der Abreise einen Freund in der Nachbargemeinde besucht und sei seither nicht mehr zurückgekehrt.

Sein Mietwagen wurde zwei Wochen später unbeschädigt und verschlossen vorgefunden – nur wenige Kilometer von Resende entfernt. Knapp einen Monat davor ereignete sich ein ähnlicher Fall ganz in der Nähe: Im 40 Kilometer entfernten Barra do Piraí ist ein 57-Jähriger Brasilianer von einem Ausflug nicht mehr zurückgekehrt. Sein Auto wurde ausgebrannt auf einer unbefestigten Strasse entdeckt. Vergeblich versuchte die Polizei, die Handys der beiden Männer zu orten.

Noch gilt er «nur» als vermisst

Ein Freund des vermissten Schweizers reiste einige Monate später nach Brasilien, um die Ermittlungen zu begleiten. Auch das war erfolglos; ohne neue Erkenntnisse musste er wieder abreisen. Im Mai 2017 nahm der Fall einen kuriosen Verlauf: Der besagte Angehörige wurde in der Ortschaft Resende tot am Strassenrand aufgefunden. Eine hatte eine Schlinge um den Hals und Schussspuren im Mund.

Die Küste Rio des Janeiros, der Hauptstadt von Brasilien. - Pixabay

Weder ist klar, ob das Opfer Suizid begangen hat, noch ob sein Tod in Verbindung mit dem Verschwinden des Kloteners steht. Unterdessen hofft die Frau des Vermissten noch immer, dass er zurückkehrt. Wie sie brasilianische Medien zitieren, sei sie der Überzeugung, dass ihr Mann verletzt ist oder entführt wurde.

Wie der «Zürcher Unterländer» berichtet, arbeitete der verschwundene Schweizer bei einem Elektronikunternehmen in Brütisellen. Wird er trotz des internationalen Aufrufs nicht aufgefunden, wird er nach einem Jahr offiziell für verschollen erklärt. Dies kommt einer Todesanzeige gleich. Erst danach können weitere Fragen wie Renten- und Versicherungsansprüche sowie allfällige Erbschaften endgültig geklärt werden.