Konjunkturbarometer fällt auf tiefsten Stand seit 2015

Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur haben sich immer noch nicht verbessert. Nun fällt das Barometer auf den tiefsten Stand seit 2015.

In der Pandemie wurde ein Höchststand bei den Erwerbstätigen in Kurzarbeit verzeichnet. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/EPA/STEPHANIE LECOCQ

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Konjunkturbarometer sinkt auf den niedrigsten Stand seit 2015.
  • Es liegt auf 93,2 Punkte.

Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur trüben sich weiter ein. Das von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich berechnete Konjunkturbarometer sinkt im September auf 93,2 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit 2015.

Der für den August ausgewiesene Wert liegt klar unter den Schätzungen: Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten den Frühindikator im Vorfeld im Bereich von 95,5 bis 97,6 Punkten erwartet. Der Vormonats-Wert wurde indes klar nach unten revidiert - um 1,5 Punkte auf 95,5 Punkte.

Schwächelnde Metall- sowie Holz- und Chemieindustrie

Das markant gesunkene Konjunkturbarometer zeigt laut KOF, dass die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz auch gegen Ende des Jahres 2019 eingetrübt bleiben. Zurückzuführen sei das gesunkene Niveau in erster Linie auf die nachlassenden Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe, teilte die Konjunkturforschungsstelle der ETH am Montag mit.

Ein Kran arbeitet im Nasslager eines Sägewerks, wo die lagernden Buchen-Stämme für die längere Haltbarkeit mit Wasser besprüht werden. - dpa

Dass im Verarbeitenden Gewerbe immer mehr Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen, liege insbesondere an der schwächelnden Metall- sowie Holz- und Chemieindustrie. In diesen Branchen liessen sich die stärksten negativen Tendenzen beobachten. Hinzu kämen Indikatoren aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau, welche ebenfalls auf eine negative Entwicklung hindeuten würden.

Die Schwächen im übrigen produzierenden Gewerbe zeigen sich laut KOF vor allem bei den Auftragsbeständen, in der Produktionsentwicklung und in den Einschätzungen zur allgemeinen Geschäftslage. Die Beurteilung der Wettbewerbssituation und der Exportaussichten bleibe hingegen nahezu unverändert im Vergleich zum Vormonat, hiess es weiter.

Privater Konsum und Auslandsnachfrage bleibt stabil

Leicht verstärkt werde der Rückgang zudem durch ein negativeres Indikatorenbündel für den Dienstleistungsbereich und das Gastgewerbe. Der private Konsum, die Auslandsnachfrage und das Baugewerbe hätten sich derweil zum Vormonat relativ stabil gezeigt.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es handelt sich um einen Sammelindikator, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.