Kunstschnee macht Skifahren gefährlicher!

Österreich vermeldet wegen des vermehrten Einsatzes von Kunstschnee derzeit zahlreiche Tote. Auch in der Schweiz wird vermehrt auf Kunstschnee gesetzt.

Kunstschnee hat seine Tücken. Und in dieser Saison ist er besonders zahlreich vorhanden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich häufen sich derzeit die Anzahl Todesfälle auf Skipisten.
  • Grund: Der vermehrt zum Einsatz kommende Kunstschnee ist gefährlicher.
  • Auch in der Schweiz wird gerade jetzt besonders viel Kunstschnee eingesetzt.

Unser Nachbarland Österreich meldet aktuell eine hohe Anzahl an schweren Skiunfällen. Mindestens 13 Tote sind zu beklagen sowie sieben Querschnittgelähmte.

Brisant: Grund dürfte der Kunstschnee sein, wie die Suva auf Anfrage von Nau.ch erklärt.

Natascha Obermayr vom grössten Schweizer Unfallversicherer führt aus: «Reine Kunstschneepisten sind insofern herausfordernder, als die Pistenbreite oft begrenzter ist.» Komme hinzu: Der technische Schnee sei von der Beschaffenheit härter als natürlicher Schnee.

«Bei einem Aufprall kann dies die Schwere der Verletzung beeinflussen.» Sie warnt: Darum sei «volle Konzentration» beim Fahren umso wichtiger.

Doch nicht nur Österreich, sondern auch die Schweiz ist derzeit auf massiv mehr Kunstschnee als normalerweise angewiesen.

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Gibt es durch den vermehrten Einsatz von Kunstschnee nun mehr Unfälle als in anderen Jahren? Im Gegenteil. Grund: Bei schlechten Wetter- und Schneeverhältnissen zieht es weniger Ski- und Snowboardfahrer in die Berge.

Gabriela Vrecko von der Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken AG erklärt: «Wir stellen darum in unseren Spitälern (...) einen deutlichen Rückgang der Ski- und Snowboardunfälle gegenüber anderen Jahren fest.»

Bei den häufigsten Unfällen handle es sich wie in anderen Jahren um: Frakturen an Knie, Schulter, Unterschenkel, Handgelenk und an der Wirbelsäule.

Kurz: Trotz erhöhten Unfallrisikos bei Kunstschnee gibt es in der Schweiz in absoluten Zahlen aktuell weniger Unfälle als normalerweise. Und die Errechnung der Anzahl Unfälle im Verhältnis zu den Skigängern dürfte sich als schwierig erweisen.

Ob die Anzahl schwerer Unfälle höher ist? «Diese Daten haben wir noch nicht analysiert», so Vrecko.