Lehrkräftemangel begleitet Schulbeginn in mehreren Kantonen

Heute beginnt das neue Schuljahr, auch im Kanton Bern. Dort will man gegen den Lehrermangel vorgehen – etwa mit Funktionszulagen oder Kurzurlauben.

Schülerinnen und Schüler nehmen im Klassenzimmer einer 9. Klasse am Unterricht mit Hilfe von Laptops und Tablets teil. - Marijan Murat/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren Kantonen wird ab heute wieder die Schulbank gedrückt.
  • Dabei macht sich der Lehrermangel bemerkbar – bei zunehmender Schülerzahl.
  • Nun will der Kanton Bern die Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen verbessern.

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres in mehreren Kantonen hat sich am Montag ein wiederkehrendes Problem bemerkbar gemacht: der Lehrkräftemangel. Dabei wächst die Zahl der Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im Aargau. Der Kanton Bern will nun die Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen verbessern.

Die Berner Massnahmen sehen Funktionszulagen für Lehrkräfte vor und für Schulleitungen Kurzurlaube für Konzeptarbeit zur Schulorganisation. Bern startet ausserdem zusammen mit weiteren Kantonen eine Imagekampagne zugunsten des Lehrberufs. Derzeit sind im Kanton Bern – wie im Vorjahr – rund 30 unbefristete Lehrerstellen mit Stellenantritt im August ausgeschrieben.

Erst am Donnerstag hatte sich der Verband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz über die alljährlichen Notfallübungen gegen den Lehrermangel beklagt und einen Aktionsplan gefordert. Er soll den Bildungsdirektionen Beine machen. Schliesslich sei das Problem spätestens seit dem Bildungsbericht 2018 bekannt, hiess es vor den Medien. Die derzeitige Situation hätte sich also verhindern lassen.

Zunehmende Schülerzahl verschärft Lehrermangel

Verschärft wird der Lehrkräftemangel noch durch die Zunahme der Schülerzahlen. So begann im Kanton Aargau am Montag für 81'800 Volksschülerinnen und Volksschüler das Schuljahr 2023/2024. Das sind 1,8 Prozent mehr Schüler als vor einem Jahr.

Eine Lehrerin rechnet an der Tafel vor. (Symbolbild) - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Mit dem Schulanfang veröffentlicht die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ein Bilderbuch in zwei Varianten für die Schule und zu Hause. Pro Jahr verunfallen 900 Kinder und Jugendliche im Verkehr, 40 Prozent von ihnen auf dem Schulweg. Vier Kinder sterben jährlich bei Verkehrsunfällen, wie die BFU am Montag mitteilte.

Die Sommerferien sind am Wochenende unter anderem in den Kantonen Bern, den beiden Basel, im Aargau, Thurgau, den beiden Appenzell, in Graubünden sowie in einigen Kantonen der Innerschweiz sowie in Neuenburg und im Wallis zu Ende gegangen.