Mujinga Kambundji auf humanitärer Mission in Nepal
Weltklasse-Sprinterin Mujinga Kambundji reist für das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) nach Nepal. Dort mangelt es immer noch vielen Menschen an Trinkwasser.
Das Wichtigste in Kürze
- Mujinga Kambundji engagiert sich abseits der Laufbahn als Botschafterin für das SRK.
- Die 30-Jährige hat in Nepal Projekte besucht, die den Menschen zu Trinkwasser verhelfen.
- Auch Aufklärung von Müttern während der Schwangerschaft zählt zu den Prioritäten.
Weltklasse-Sprinterin Mujinga Kambundji (30) ist im Rahmen ihrer Tätigkeit als Botschafterin für das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) nach Nepal gereist. Dort hat die Sportlerin des Jahres sich ein Bild davon gemacht, was die dort lancierten Hilfsprojekte den Menschen gebracht haben.
Im Dorf Dhanauri hat das SRK es geschafft, mithilfe eines Wasserturms und unterirdischen Leitungen 756 Haushalte mit Trinkwasser zu versorgen. Dort traf Kambundji die Familie Bishwakarma, die einen dieser Haushalte repräsentiert.
Kambundji spricht mit Familienvater
Der Vater, Dammar Bishwakarma (36), musste zehn Jahre lang in Malaysia arbeiten, um seine Familie zu versorgen. Der 2017 in Betrieb genommene Wasserturm verändert seine Situation schlagartig.
«Ich wollte mein Glück versuchen. Mit zehn Schweinen, fünf Ziegen und einigen Feldern habe ich einen bescheidenen Ertrag, aber ich lebe gut mit meiner Familie. Diese Anlage hat unser Leben verändert», sagt der Familienvater.
Der Mangel an sauberem Wasser belastete auch die Kinder. Die Mutter, Mina, berichtet von Durchfall, Fieber und Husten bei ihren Kindern. Früher musste sie deshalb 30 Minuten zu Fuss gehen zur nächsten Trinkwasserstation.
Mujinga Kambundji ist sichtlich von diesem Schicksal berührt und reflektiert: «Für uns in der Schweiz ist der Zugang zu Trinkwasser so selbstverständlich. Man vergisst, welchen Unterschied das im Leben der Menschen machen kann.»
Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit
Ein weiteres grosses Anliegen für das SRK ist auch die Mutter-Kind-Gesundheit. Daher beteiligt es sich an der Ausbildung von Hebammen und stellt Material für Gebärsäle zur Verfügung. So soll die Zahl der Hausgeburten minimiert werden.
Nach wie vor jedoch werden viele Schwangere falsch informiert und so gefährdet. Sogenannte «Health Mother's Groups» wurden gegründet, um schwangere Frauen zu treffen und aufzuklären.
Die Weltklasse-Leichtathletin hat sich auch mit diesen getroffen. «Es ist ermutigend zu hören, dass Hausgeburten praktisch verschwunden sind. Aber es gibt noch viel zu tun, um das medizinische Wissen zu vermitteln.»
Armut weiterhin ein hinderlicher Faktor
Was jedoch weiterhin ein Problem bleibt, ist der Mangel an Nahrungsmitteln. Viele arme Mütter haben nicht die Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern, da sie auf den Feldern aushelfen müssen. Deshalb ist es wohl noch ein weiter Weg, bis besonders die Mangelernährung der Kinder in Nepal besiegt ist.