Nach dem Rindsburger kommt nun das Fischstäbchen

Start-ups aus der ganzen Welt arbeiten an alternativen Produkten für Vegetarier. Nun züchtet ein amerikanisches Unternehmen neu auch «Fischprodukte».

Nach dem Rindsburger kommen nun auch Fischprodukte aus dem Labor. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein amerikanisches Unternehmen stellt in seinen Labors neu «Fischprodukte» her.
  • Die Gründer der Firma verfolgen das Ziel, die Menschen mit Fisch zu versorgen, ohne dabei die Weltmeere zu schädigen.
  • Laut einer Studie können sich zwei Drittel der Befragten nicht vorstellen, Fisch oder Fleisch aus dem Labor zu konsumieren.

Rindfleischburger, Fleischbällchen oder Backhähnchen aus dem Labor — diese und ähnliche Erfindungen haben in der Vergangenheit bereits zu heftigen Diskussionen geführt. Ziel der im Labor gezüchteten Fleischersatzprodukte ist es, die Menschenmassen mit «Fleisch» zu versorgen, ohne dass dafür Tiere sterben müssen.

Wie die «Zeit» berichtete, hat sich das amerikanische Unternehmen Finless Foods genau diesem Prinzip verschrieben. Statt Rindfleischburger und Co. hat sich die Firma jedoch auf Fischprodukte spezialisiert. Gegründet wurde Finless Foods vor knapp einem Jahr von zwei jungen Biochemikern, deren Mission es ist, die Weltmeere zu schützen. Es handelt sich weltweit um die erste Firma, welche versucht Meerestiere aus «zellulärer Landwirtschaft» marktfähig zu machen.

Auch «kultiviertes Fleisch» braucht echtes Tierfleisch

Um «kultiviertes» Fleisch herstellen zu können, müssen zuerst schmerzfreie Biopsien von lebenden oder toten Tieren entnommen werden. Finless Foods hat dazu eine Vereinbarung mit dem Aquarium von San Francisco getroffen. Das heisst, sobald dort ein Fisch stirbt, rufen die Verantwortlichen des Aquariums das Unternehmen an. Umgehend wird der tote Fisch ins Labor gebracht und mit Hilfe seiner Zellen eine Kultur angelegt — die Zellteilung beginnt, der Fisch entsteht.

Kommt in der Zukunft das Labor-Fischstäbchen auf den Tisch?

Die grösste Herausforderung für Finless Foods besteht darin, die Kosten bei der Produktion des Labor-Fisches so gering zu halten, dass eine Grossproduktion zu wettbewerbsfähigen Preisen möglich wird. Sollte der Firma dies gelingen, bleibt für sie immer noch die Aufgabe, die Menschen vom Sinn des Produktes zu überzeugen. Laut einer Studie können sich rund zwei Drittel der Befragten nicht vorstellen, in Zukunft auf Fleisch oder Fisch aus dem Labor zurückzugreifen.