Neue Grösse! Starbucks macht jetzt Mini-Kaffee zum Maxi-Preis

Starbucks ist bekannt für Mega-Grössen. Der «Venti»-Kaffee fasst fast sechs Deziliter. Nun gibts den Cappuccino auch in Mini – der Preis schrumpft jedoch kaum.

Ungewohnt: Den Cappuccino oder Latte verkauft Starbucks nun auch im kleinen Café-crème-Becher – für sechs Franken. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Starbucks verkauft süssen Kaffee mit viel Rahm – in riesigen Bechern.
  • Doch nun setzt die US-Kaffeekette auf kleine Grössen.
  • Eine Kundin ist verwirrt, als sie den Cappuccino für sechs Franken im Mini-Becher erhält.

Wie immer steht Nau.ch-Leserin Adriana (39) im Starbucks am Bahnhof Bern und bestellt ihren kleinen Soja-Cappuccino. «Willst du den kleinen Café-crème-Becher oder den Tall?», fragt die Barista.

Adriana ist verwirrt – sie hat noch nie einen Starbucks-Cappuccino aus einem kleinen Café-crème-Becher angeboten bekommen. «Ist das neu?» Die Barista bestätigt: «Gibts seit etwa zwei Wochen», erklärt ihr die junge Verkäuferin.

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Adriana ist gespannt auf den Preis: Genau sechs Franken zahlt sie für den Mini-Cappuccino. Mit einem Haken: «Für lediglich 60 Rappen weniger kriege ich jetzt deutlich weniger Inhalt», ist sie enttäuscht.

Starbucks: «Zuvor kommunikativ nicht in den Fokus gestellt»

Ein Blick auf die Angebotstafel zeigt: Es gibt bei Starbucks jetzt für die Latte-Getränke eine Grösse mehr – die bisherige Kafi-crème-Variante.

Sie heisst «Short», fasst 237 ml und kostet sechs Franken. Der «Tall»-Kaffee fasst 355 ml und kostet 6.60 Franken statt wie vor Kurzem noch 6.20 Franken. Sprich: Der Mini-Kaffee hat einen Drittel weniger Inhalt, kostet aber nur ein paar Rappen weniger.

«Short» wird neu auch aktiv angeboten für die Latte-Getränke. - Nau.ch

«Ich kann es fast nicht glauben, dass Starbucks nun auf Klein setzt», so Adriana.

Auch weil so ein kleiner Kaffee bei der Konkurrenz nur etwa fünf Franken kostet.

Auf Anfrage erklärt das Unternehmen, dass es die Grösse «Short» für Cappuccino und ähnliche Getränke schon immer gegeben habe. Sie «wurde jedoch zuvor kommunikativ nicht in den Fokus gestellt», erklärt Andrea Nagy von Starbucks. «Seit einiger Zeit» nun offeriere Starbucks diese Grösse auch explizit auf den Menus.

Bei einem Besuch von Nau.ch hängt die neue Grössen-Tafel an der Wand.

Short an sich sei bei Starbucks weltweit verfügbar. Je nach Land, Verkaufskanal und Ladentyp würden jedoch verschiedene Grössen in den Fokus gestellt, so Nagy.

Konsumentenschutz spricht von «raffiniert»

Der Konsumentenschutz beurteilt dieses Vorgehen von Starbucks als «raffiniert», «dass das Produkt eher günstiger wird, aber im Verhältnis viel weniger drin ist». Im Prinzip gehe dies unter die Kategorie Shrinkflation, so Projektleiterin Josiane Walpen.

Für die Konsumenten wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Seit die Preise nicht mehr am Produkt angeschrieben werden müssten, sei es kaum mehr möglich, die Preisentwicklung diverser Produkte verlässlich zu verfolgen.