Perrez: Weiterer Geldtopf heisst nicht mehr Klimaschutz
Die Schweizer Delegation an der COP27 zeigt sich mit dem Resultat der Konferenz in Ägypten nicht zufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Delegation klagt über Uneinigkeit an der COP27.
- Der beschlossene Fonds sei kein Grund für Freudensprünge, sagt Franz Perrez.
Der an der COP27 beschlossene Fonds zur Entschädigung der ärmsten Länder für die Folgen des Klimawandels ist für den Schweizer Delegationsleiter Franz Perrez kein Grund für Freudensprünge. Ein Geldtopf mehr bedeute nicht automatisch mehr Geld für Klimaschutz.
«Wir sind wirklich enttäuscht», sagte Perrez im Interview mit den «Tamedia»-Zeitungen über die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Ägypten. «Wir haben aber wenigstens einen Rückschritt gegenüber Glasgow im Vorjahr verhindert.» Im Schlusspapier werde nun immerhin gefordert, dass die Staaten aus den fossilen Energien ausstiegen. «In Glasgow war noch von einem Ziel die Rede. Die Aussage ist nun etwas stärker, aber klar, wir sind enttäuscht.»
Die Konferenz sei im negativen Sinne bisher einmalig gewesen. «Die Uneinigkeit zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern war noch nie so stark wie an dieser Konferenz», so Perrez.
Angesichts der jeweils durchzogenen Ergebnisse der Weltklimakonferenzen könne infrage gestellt werden, ob solche Grossveranstaltungen die Verhandlungen nicht erschwerten. «Aber diese Konferenzen schaffen doch jedes Jahr einen Fixpunkt, an dem die Staaten einem Druck ausgesetzt sind, Resultate zu bringen» sagte Perrez. «Die Fortschritte sind klein, aber jedes Zehntelgrad zählt.»