Pro Velo: Kritik an eigener Stapi-Kandidatin

Marieke Kruit (SP) möchte Stadtpräsidentin in Bern werden. Doch ausgerechnet im Wahlkampf kommt Kritik von Pro Velo.

Marieke Kruit (SP) erfährt Kritik von Pro-Velo. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein Pro Velo kritisiert die zu langsam voranschreitende Veloinfrastruktur in Bern.
  • Für den Klimaschutz müsse man die Massnahmen schneller realisieren.
  • Die Tiefbaudirektorin Marieke Kruit (SP) verteidigt die bisherigen Fortschritte.

Die Berner Tiefbaudirektorin Marieke Kruit (SP) kandidiert für das Amt der Stadtpräsidentin. Doch kurz vor den Wahlen im November wirft Pro Velo ihr eine Gefährdung «der erfolgreichen Verkehrspolitik und des Klimaschutzes» vor.

Wie die «Berner Zeitung» berichtet, hat Michael Sutter als Präsident von Pro Velo Bern einen Brief formuliert, der sich an die Tiefbaudirektorin richtet – denn diese ist für die Veloförderung zuständig. Die Kritik kommt damit quasi aus eigenen Reihen: Sutter war bis vor kurzem Stadtrat für die SP.

Pro Velo: Schnellerer Umbau für Velofahrende notwendig

Dem Beschwerdebrief nach sei die Veloförderung in der Stadt zuletzt deutlich zurückgegangen. Die Stadt hielte «ihre eigenen Standards nicht ein, die sie im Masterplan für Veloinfrastruktur festgelegt hat». Zu langsamer oder gefährdender Umbau würde Velofahrende behindern, die zu Zeiten des Klimaschutzes eigentlich gefördert werden müssten.

Pro Velo sieht für Velofahrende in Bern noch zu viel Gefahrenpotenzial. (Archivbild) - keystone

Kruit weist die Vorwürfe «entschieden zurück» und betont die «unverändert hohe Priorität der Veloförderung». Sie nennt mehrere Velomassnahmen, die sie in ihrer Amtszeit bereits umgesetzt habe, darunter sieben Velostrassen, mehrere Velostreifen und -routen. Auch seien am Bahnhof 660 neue Veloparkplätze geschaffen worden und weitere Massnahmen würden bald folgen.

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Kruit betont Fortschritt – Stadträtin findet ihn «zu langsam»

Kruit verweist auch auf die verkehrsberuhigten Zonen, die über 60 Prozent des Berner Strassennetzes ausmachen. Das geplante Veloroutennetz sei bereits zu einem Drittel ausgebaut.

Jelena Filipovic meint: Der Ausbau der Veloinfrastruktur geht in Bern zu langsam voran. (Archivbild) - keystone

GB-Stadträtin und Klimaaktivistin Jelena Filipovic findet den Fortschritt in der «BZ» «zu langsam». Auch meint sie, dass dem Ausbau der Veloinfrastruktur die Priorisierung fehle.