Projekt «Luisa» startet heute in Basel – in Zürich ist es ein Erfolg

Heute pünktlich zum Wochenende startet in Basel das Projekt «Luisa» gegen sexuelle Gewalt im Nachtleben. In Zürich wertet man dasselbe Projekt als Erfolg.

Alltagsszene in einer Schweizer Bar (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Basel gibt es neu das Projekt «Luisa» gegen sexualisierte Gewalt im Ausgang.
  • Zürich kennt das Projekt seit fast zwei Jahren.
  • In der Limmatstadt zieht man eine positive Bilanz.

Pünktlich zum Wochenende startet in Basel heute das Projekt «Luisa». Anfang Jahr wurde die Idee in Luzern aufgenommen, die in Zürich und Winterthur ZH bereits fester Bestandteil ist.

Das Projekt richtet sich gegen sexualisierte Gewalt im Nachtleben. Wenn sich eine Person belästigt fühlt, kann sie sich mit der Frage «Ist Luisa hier?» an das Clubpersonal wenden. Die Person wird dann an einen abgeschiedenen Ort gebracht, wo ihr Hilfe angeboten wird.

Alexander Bücheli von der Schweizer Bar und Club Kommission hofft, dass der Bundesrat sich für Variante 1 enscheidet. - zVg

Wie Alexander Bücheli von der Zürcher Bar und Club Kommission erklärt, wie dann geholfen wird. «Dann wird die Person gefragt ob sie eine Jacke an der Garderobe hat, ein Taxi möchte oder eine andere Form von Unterstützung braucht.»

15 Clubs und Bars in Zürich

In Zürich sind 15 Clubs und Bars am Projekt beteiligt. Bücheli glaubt an eine Signalwirkung: «Es ist ein dynamisches Projekt, das stetig bekannter wird.»

Man sammle derzeit noch Erfahrungen. In ein bis zwei Jahren soll dann, zusammen mit anderen Schweizer Städten, einen vertiefter Austausch stattfinden. In Zürich gibt es das Projekt seit etwas weniger als zwei Jahren.

Viele Frauen erleben sexualisierte Gewalt im Nachtleben

In Zürich werte man das Projekt bisher als Erfolg – genaue Zahlen hat man aber keine. Laut einer im Mai 2019 erschienen Studie von Amnesty International erlebten schon 42 Prozent aller befragten Frauen sexualisierte Gewalt in Bars oder Clubs.

This browser does not support the video element.

Nau - Isabelle Tschäppeler von der Bar und Clubkommission erklärt wie das Codewort funktioniert.

Das sexualisierte Gewalt lediglich ein Phänomen des Nachtlebens ist, bestreite Bücheli: «Es handelt sich dabei um ein gesamtgesellschaftliches Phänomen.» Aber natürlich sei aufgrund von beispielsweise Alkohol die Situation in Clubs sensibler als etwa am Nachmittag in einem Coop.

In Basel sind zum Start 13 Bars und Clubs am Projekt beteiligt, darunter etwa der «Nordstern».