Rassistische Attacke in Schaffhausen: Opfer (27) im Interview
Am Montag wurde Swinten Thiru (27) in Schaffhausen von einer Männergruppe angegriffen. Das Opfer und seine Kollegen vermuten rassistische Beweggründe.
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Nau.ch - Swinten Thiru aus Schaffhausen fiel einer rassistischen Attacke zum Opfer.
Das Wichtigste in Kürze
- Swinten Thiru (27) wurde in der Nacht auf Montag von einer Männergruppe angegriffen.
- Die Täter schlugen mit einer Gürtelschnalle auf ihn ein, sodass Thiru ins Spital musste.
- Gegenüber Nau.ch ist sich das Opfer sicher, dass die Attacke rassistische Motive hatte.
Montagmorgen, kurz nach Mitternacht: Swinten Thiru (27) befindet sich mit ein paar Kollegen in der Altstadt von Schaffhausen (SH). Auf dem Weg nach Hause wird er grundlos von einer rund zehnköpfigen Männergruppe angegriffen.
Daraufhin muss er ins Spital, wo seine Wunde oberhalb des rechten Auges genäht werden muss. Mittlerweile wurde Thiru wieder vom Spital entlassen. Im Video-Interview mit Nau.ch spricht er über die Details des Vorfalls.
Gezielte Attacke auf das Opfer
Bereits als Thiru und seine fünf Kollegen der italienisch- und englischsprechenden Männergruppe begegneten, fällt ihnen der aggressive Tonfall auf. «Sie waren betrunken und haben uns provoziert. Wir sind aber überhaupt nicht darauf eingegangen und liefen weiter», sagt der in der Schweiz geborene Tamile.
Besonders ein Mann, der einen roten Pullover trug, ist Thiru aufgefallen: «Ich konnte den Hass bereits in seinen Augen sehen.» Dieser hätte sich kurz darauf von der Zehnergruppe losgerissen und sei gezielt auf ihn losgegangen.
Etwas später seien dann die restlichen Männer der Gruppe gefolgt. «Sie haben mich sogar umkreist. Dabei kannte ich diese Männer überhaupt nicht», sagt das Opfer gegenüber Nau.ch.
Beinahe das Auge getroffen
Während dem Angriff schlägt einer der Täter mit einem Gürtel zu, der gemäss Thiru eine massive Schnalle hatte. Dabei kann der 27-Jährige gerade noch so ausweichen, dass sein Auge ungeschoren davon kommt.
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Nau.ch - Das ganze Interview mit Swinten Thiru.
Thirus Kollegen werden während des gesamten Angriffs in Ruhe gelassen. Erst als sie ihren Freund versuchen zu verteidigen, werden die Täter handgreiflich. Doch seine Kollegen sind sich sicher, dass es eine gezielte Attacke mit rassistischen Motiven war.
Als sich das Opfer schliesslich losreissen kann, geht Thiru auf mehrere Taxis zu, um schnellst möglich in Sicherheit zu gelangen. Doch da er blutverschmiert ist, will ihm niemand helfen – trotz mehreren Hilferufen. «Wo ist da die Menschheit geblieben», fragt sich Thiru.
US-Proteste Auslöser der Attacke?
Diese Frage stellt sich auch in den USA, wo die Proteste nach dem Tod von George Floyd zu eskalieren scheinen. Mittlerweile ist klar, dass es sich beim Tod des Afroamerikaners um ein Tötungsdelikt handelt. «Das waren natürlich keine schönen Bilder», hält Thiru fest.
Doch genauso unschön seien die jetzigen Randale, die weit über den eigentlichen Ursprung der Proteste gingen. «Viele Leute sehen nicht ein, dass sie sich mit den heftigen Randalen selber schaden», meint Thiru. Es sei gut möglich, dass sich der Hass in den USA bereits auf andere Menschen abgefärbt hat.