Rehkitzrettung mit Drohnen im Kanton Graubünden erfolgreich
Drohnen können Rehkitze vor dem Tod durch Mähmaschinen bewahren. In Graubünden wird ein erfolgreich durchgeführtes Pilotprojekt fortgesetzt und ausgedehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Graubünden setzt bei der Rehkitzrettung auf Drohnen.
- So konnten im Frühjahr fast 450 neugeborene Rehe gerettet werden.
- Eine positive Bilanz, die nun zur Ausweitung des Projekts führt.
In Graubünden waren dieses Frühjahr erstmals grossflächig Drohnen mit Wärmebildkameras unterwegs – und zwar um Rehkitze aufzuspüren. Bei rund 1100 Einsätzen konnten so fast 450 neugeborene Rehe vor dem möglichen Tod durch Mähdrescher gerettet werden.
Gut versteckt zwischen den hohen Halmen drücken sich die Rehkitze auf den Boden, wenn der Mähdrescher naht. Keine Chance für Landwirte, die jungen Rehe rechtzeitig zu sehen. Auch beim Absuchen der Fläche mit Menschenketten vor der Maht werden immer wieder Kitze übersehen.
Abhilfe schaffen sollen Drohnen mit Wärmebildkameras, die Weiden und Wiesen aus der Vogelperspektive absuchen. In Graubünden war der grossflächige Einsatz solcher Drohnen ein Erfolg, wie das Amt für Jagd und Fischerei heute Mittwoch mitteilte. Das Projekt soll im Jahr 2020 deshalb auf weitere Regionen ausgedehnt und entsprechend mit weiteren Drohnen aufgestockt werden.
Rehkitzrettung hat sich vervielfacht
Wildhüter und die zuständigen Fachleute der diversen beteiligten Sektionen des Bündner Kantonalen Patenjäger-Verbands (BKPJV) gehen davon aus, dass sich der Erfolg beim Auffinden von Rehkitzen vervielfacht habe.
Die Suchmethode mit Drohnen soll aber nur als Ergänzung dienen, nicht als Ersatz für das bisherige Vorgehen, hiess es weiter. Bislang setzen Landwirte und Jägerschaft auf das Suchen mit Menschenketten, das Aufstellen von Scheuchen und den Einsatz von Duftstoffen.