Sánchez will Wohlstand der Mittelschicht und Arbeiter sichern
Pedro Sánchez spricht auf dem Weltwirtschaftsforum über die wichtige Rolle der Mittel- und Arbeiterklasse.
Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez hat beim WEF in Davos dazu aufgerufen, den Wohlstand der Mittelschicht und der Arbeiterklasse zu sichern. Der Vormarsch rechtsextremer Kräfte sei nur ein Symptom für tiefer liegende Probleme. «Eines davon ist die Schwächung der Mittel- und Arbeiterklasse, die nicht immer von den wirtschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte profitiert hat, die unter der Finanzkrise von 2008 und 2012 gelitten hat und nun ängstlich in die Zukunft blickt, während ihre Kaufkraft schwindet», sagte Sánchez am Mittwoch in Davos.
Für einen wachsenden Teil der Menschen werde es immer schwieriger, etwas Geld zu sparen, ein Haus zu kaufen oder einfach nur in den Urlaub zu fahren. «Wir müssen diese Erosion stoppen, und zwar ohne uns von unseren Werten, der ökologischen Krise oder den Bedürfnissen der ärmeren Länder abzuwenden», betonte der Regierungschef der viertgrössten Volkswirtschaft der EU.
Künstliche Intelligenz als Chance
Eine verantwortungsbewusste Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) sowie eine Stärkung regelbasierter internationaler Beziehungen seien entscheidend für eine bessere Zukunft. Die Risiken dürften jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Wenn die gesteckten Ziele einer nachhaltigen Entwicklung verfehlt würden und die Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad steige, würden Ökosysteme zerstört und die Wirtschaftsleistung sinken. Die Zahl der demokratisch verfassten Länder und Staaten könne durch Fake News und eine weitere politische Polarisierung abnehmen und die soziale Ungleichheit durch eine falsch gesteuerte Digitalisierung zunehmen.
«Dies ist keine Dystopie (pessimistisches Zukunftsbild), sondern eine durchaus mögliche Zukunft, wenn wir uns von Trägheit oder Resignation mitreissen lassen. Es steht viel auf dem Spiel», sagte Sánchez.