Schock-Fund: Frau entdeckt Wolfs-ähnlichen Hundekopf im Wallis

Eine Frau findet im Walliser Augstbordgebiet einen Wolfs-ähnlichen Hundekopf. Weil dort auch Wölfe gejagt werden, gibt es viel Wirbel. Nun ist der Fall gelöst.

In der Walliser Gemeinde Turtmann-Unterems hat eine Frau den Kopf eines Wolfs-ähnlichen Schäferhundes gefunden. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau entdeckt einen abgetrennten Hundekopf im Walliser Augstbordgebiet.
  • Es handelt sich um einen Schäferhund – dieser hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wolf.
  • Die Gruppe Wolf Schweiz vermutet, dass Hündin Aidas Tod mit der Wolfsjagd zusammenhängt.
  • Im Dezember wurde ganz in der Nähe versehentlich ein Herdenschutzhund erschossen.
  • Die Befürchtungen der Wolfs-Freunde werden aber nicht bestätigt, es war ein Zug-Unfall.

Seit dem 31. Dezember wurde die holländische Schäferhündin «Aida» vermisst. Die Vermisst-Meldung des schwarz-braunen Hundes mit Stehohren und Halsband stammt vom Ort Susten im Wallis.

Seit Donnerstag-Nachmittag, 18. Januar, ist klar, dass Aida nicht mehr lebend zu ihrer Halterin zurückkehren wird. Sie wurde am 3. Januar von einem Zug überfahren.

Es ist das Ende einer heftigen Diskussion. Und grossem Wirbel im Wallis.

Aber der Reihe nach.

Die holländische Schäferhündin «Aida» wurde seit dem 31. Dezember vermisst. Nun ist klar, dass sie verstorben ist. - stmz

Wie Nau.ch erfahren hat, entdeckte eine Frau am 8. Januar einen Hundekopf. In der Gemeinde Turtmann-Unterems, nur fünf Kilometer von Susten VS entfernt. Vom restlichen Körper gibt es zunächst keine Spuren.

Die Finderin meint erst, es handle sich um den Kopf eines Wolfes. Darum landet dieser schliesslich bei der Gruppe Wolf Schweiz.

Dort wird schnell klar: Es ist zweifelsfrei der Kopf eines Hundes. Und für Geschäftsführer David Gerke besteht «eine grosse Wahrscheinlichkeit», dass es sich beim gefundenen Kopf um den von «Aida» handelt. «Die Erscheinung passt genau», schätzt er ein.

Wie es David Gerke, Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz sagt: Ein holländischer Schäferhund sieht einem Wolf «etwas ähnlich». - Gruppe Wolf Schweiz

Brisant: Der Fundort liegt im Abschussperimeter des Augstbord-Wolfs-Rudels. «Dort finden nach wie vor Wolfsjagden statt. Und die Rasse sieht einem Wolf etwas ähnlich», sagte Gerke.

«Die Rasse sieht einem Wolf viel ähnlicher als ein Herdenschutzhund»

Erst vor einem Monat kam es in Oberems, der Nachbarsgemeinde von Turtmann-Unterems, zu einem Fehlschuss auf der Wolfsjagd. Ein Wildhüter tötete bei Nacht versehentlich einen Herdenschutzhund. Der Fund eines Hundekopfs, nur wenige Kilometer entfernt, sorgte darum für neuen Wirbel.

Wolfsfreund Gerke: «Die Rasse sieht einem Wolf etwas ähnlich, viel ähnlicher als ein Herdenschutzhund. Und insbesondere nachts wäre eine Verwechslung mit einem Wolf denkbar.»

Gerke ist überzeugt: «Der Kopf wurde mit einem scharfen Gegenstand abgetrennt, wie die Abtrennung des Fells zeigt.» So gebe es eindeutige Schnitte, nicht Risse, sagt Gerke. «Das heisst, es ist klar, dass der Kopf abgeschnitten wurde.»

Wolfs-Freunde vermuten erst, dass jemand illegal Wolf töten wollte

Nau.ch geht den Befürchtungen von Gerke nach. Das Walliser Jagdinspektorat sagt aber zu Nau.ch, dass man keine Kenntnis vom toten Hund hatte. «Unseres Wissens ist es zu keinem erneuten Zwischenfall gekommen.»

Ein erneuter Fehlschuss will den Jägern auch Wolfs-Freund Gerke nicht unterstellen. «Wie das Tier gestorben ist und ob es erschossen wurde, wissen wir nicht sicher.»

Aber: «Dass im Gebiet des Augstbordrudels, wo bereits ein Hund versehentlich abgeschossen wurde, der abgetrennte Kopf eines wolfsähnlichen Hundes gefunden wird, aber keine Meldung eines Fehlabschusses erfolgte, könnte darauf hindeuten, dass hier versucht wurde, einen Wolf illegal zu töten.»

Am Donnerstag-Nachmittag herrscht Klarheit: Es war ein Zug-Unfall

Bis zum Donnerstag-Nachmittag bleiben viele Fragen unbeantwortet. Die Polizei bestätigte zuvor auf Anfrage von Nau.ch lediglich, dass die Meldung des Hundekopfs am späteren Mittwoch-Nachmittag eingegangen sei.

Jetzt herrscht endlich Klarheit: Schäferhündin Aida ist nicht durch einen Fehlschuss oder durch Wilderei gestorben.

Die Kantonspolizei Wallis teilt mit: «Die Ermittlungen zeigten, dass das Tier am 03. Januar 2024 durch einen Zug erfasst und getötet worden ist.»

Es sei eine Nachsuche auf der Strecke zwischen Turtmann und Susten durchgeführt worden. «Teile des Tierkadavers konnten auf den Geleisen aufgefunden werden.»