Schweiz kritisiert Stationierung von Nordkorea-Soldaten in Russland
Die Schweiz missbilligt die Stationierung von Nordkorea-Soldaten in Russland.
Die Schweiz hat sich besorgt über die Berichte von stationierten nordkoreanischen Truppen in Russland geäussert. «Sollten sich diese Berichte bestätigen, wäre dies ein schwerer Verstoss gegen das Völkerrecht und hätte möglicherweise schwerwiegende Folgen für die Sicherheit in Europa, Asien und darüber hinaus», teilte die Schweizer Vertretung im Uno-Sicherheitsrats auf dem Nachrichtendienst X mit.
Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums beläuft sich die Zahl der nach Russland entsandten Soldaten aus Nordkorea auf etwa 10'000. Ein Teil dieser Soldaten sei bereits näher an die Ukraine herangerückt, hiess es von Seiten der stellvertretenden Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Man befürchte einen Einsatz der nordkoreanischen Soldaten im russischen Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine.
Weitere Eskalation möglich
Sollten die Soldaten aus Nordkorea tatsächlich auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen, bedeute dies eine weitere Eskalation und zeige auch «die zunehmende Verzweiflung Präsident (Wladimir) Putins», der auf dem Schlachtfeld «ausserordentliche Verluste» erlitten habe, sagte Singh weiter. Der Schritt sei «ein Hinweis darauf, dass Putin möglicherweise in grösseren Schwierigkeiten steckt, als den Menschen bewusst ist». Der Einsatz der Nordkoreaner im russischen Angriffskrieg hätte auch «schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa und im indopazifischen Raum».
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuvor ähnlich geäussert. Er sagte, er könne bereits bestätigen, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der Region Kursk stationiert seien. Dorthin hatten die ukrainischen Streitkräfte im Sommer eine Art Entlastungsangriff gestartet und ein Teil der Region unter ihre Kontrolle gebracht. Die Zahl der im Ukraine-Krieg getöteten und verletzten russischen Soldaten bezifferte er auf mehr als 600'000.