Schweiz kündigt vier Millionen Franken Direkthilfe für Libanon an

Nach der Explosionskatastrophe in Beirut hat die Schweiz für den Libanon mindestens vier Millionen Franken Direkthilfe zugesagt.

Blick auf das zerstörte Hafenlager und die beschädigten Gebäude in der Nähe des Hafens, an dem sich am 04.08.2020 eine schwere Explosion ereignete. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu zwei Explosionen.
  • Dabei kamen rund 150 Menschen ums Leben, etwa 6000 wurden verletzt.
  • Die Schweiz hat nun vier Millionen Franken Direkthilfe zugesagt.

Die Schweiz hat an der internationalen Geberkonferenz für den Libanon mindestens vier Millionen Franken Direkthilfe zugesagt. Damit soll die schwer von der Explosionskatastrophe getroffene Bevölkerung in der Hauptstadt Beirut direkt unterstützt werden.

Die humanitäre Hilfe soll vor allem in den Wiederaufbau, in Unterkünfte und ins Gesundheitswesen fliessen, wie ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Direkt Hilfsgelder an die von Kritikern als korrupt bezeichnete libanesische Regierung will die Schweiz nicht zahlen, wie Botschafterin Monika Schmutz Kirgöz am Freitag in einem Interview darlegte.

Ein Mann steht in einer beschädigten Wohnung, und blickt auf die Zerstörung nach einer massiven Explosion im Hafen von Beirut. - dpa

Die Video-Geberkonferenz fand am Sonntag auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron statt. Rund 30 Staaten und Organisationen, darunter die Schweiz, nahmen daran teil. Vertreter der Schweiz war Manuel Bessler, Chef des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH). Auch US-Präsident Donald Trump wollte teilnehmen.

EU hilft mit 63 Millionen Euro

Die EU hat an der Konferenz ihren Beitrag von 33 auf 63 Millionen Euro (Rund 68 Millionen Franken) erhöht. Das Geld soll über die Vereinten Nationen und andere Organisationen unter strenger Überwachung in den Libanon fliessen und zur Versorgung der am stärksten betroffenen Menschen eingesetzt werden.

Die Schweiz hat bereits zwei Expertenteams in den Libanon geschickt. Ihnen gehören namentlich medizinische und bautechnische Spezialisten, Logistikfachleute, ein Telekomunikationsspezialist sowie eine Psychologin an.

Der schwer getroffenen Bevölkerung im Libanon soll nach französischen Angaben direkt geholfen werden, ohne dass es dabei zu Unterschlagungen kommt. Nötig seien medizinische Hilfe, Nahrungsmittel und der rasche Wiederaufbau von Schulen oder Spitälern. Ein möglicher Betrag für die internationale Hilfe wurde bisher nicht genannt. Bei der Explosion am Dienstag in Beirut waren mehr als 150 Menschen getötet und über 6000 verletzt worden.